Klimaschutz

Klimakrise – Der Buche wird es in Europa zu warm

Der Buche wird es in Europa zu warm und zu trocken. Internationale Studie weist Probleme wegen Dürreperioden vor allem in Südeuropa nach.

Lydia Matzka-Saboi
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Der Klimawandel setzt auch der Buche zu. Vor allem in Südeuropa wird es der Laubbaum künftig schwer haben, vor allem wenn vermehrt Dürreperioden auftreten.
Der Klimawandel setzt auch der Buche zu. Vor allem in Südeuropa wird es der Laubbaum künftig schwer haben, vor allem wenn vermehrt Dürreperioden auftreten.
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Die Klimakrise macht auch der Buche zu schaffen: Forschende rechnen damit, dass Buchen in Europa im Laufe dieses Jahrhunderts gravierende Wachstumsrückgänge verzeichnen werden. Vor allem in Südeuropa wird es der Laubbaum schwer haben, insbesondere wenn vermehrt Dürreperioden auftreten.

Ein internationales Forscherteam hat die Veränderungen des Buchenwachstums seit 1955 berechnet. Mehr als 780.000 Jahresring-Messungen von 5.800 Buchen an 324 Standorten in ganz Europa wurden analysiert. 

Demnach könnte der Klimawandel bis zum Ende des Jahrhunderts in Südeuropa zu einem Wachstumsrückgang der Buchen um 20 bis 50 Prozent führen. Das könnte zu vermehrtem Waldsterben führen, wie die Forschenden um Edurne Martinez del Castillo von der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz im Fachblatt "Communications Biology" berichten.

Damit nähmen, entgegen jüngsten Vorhersagen, auch die Bedeutung der Buchenwälder als Kohlenstoffsenke ab. Der aktuelle IPCC-Bericht warnte erst kürzlich vor Waldsterben und Biodiversitätsverlust.

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    Ein Wiedehopf füttert einen Jungvogel. Knapp 40 Prozent aller Tierarten sind in Österreich gefährdet bzw. vom Aussterben bedroht.
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    Marko König / imageBROKER / picturedesk.com

    Buche für heiße trockene Sommer schlecht gerüstet

    Während im pessimistischen Szenario auch den meisten mitteleuropäischen, tiefer gelegenen Wäldern ein Wachstumsrückgang von bis zu 30 Prozent droht, prognostizieren die Forschenden für die Gebirgsregionen Mitteleuropas sowie für Südskandinavien eine Wachstumszunahme zwischen 25 und 35 Prozent.

    Die sich verändernde Wachstums-Dynamiken im 21. Jahrhundert ziehen gemäß den Studienautoren schwerwiegende ökologische und wirtschaftliche Folgen mit sich. Eine Anpassung der Wälder an die neuen Bedingungen sei daher dringend nötig, um die Auswirkungen der Erderhitzung abzumildern.

    In früheren Studien berichteten Forschende der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft bereits, dass die Buche in der Schweiz an trockeneren Standorten in einem wärmeren Klima allmählich durch Baumarten abgelöst werden könnten, die Trockenheit besser ertragen. Denn für heiße und trockene Sommer sei die Buche nicht gut gerüstet.