Stars, Sternchen und die Polit-Prominenz haben sich heuer wieder in der Wiener Staatsoper zum Stelldichein getroffen. Aufgrund der zu dem Zeitpunkt noch laufenden Ampel-Koalitionsverhandlungen wagten sich zwar weniger Politiker als sonst aufs Parkett, dennoch ließen es sich weder Bundespräsident Alexander van der Bellen, noch Interims-Bundeskanzler und Außenminister Alexander Schallenberg sowie die Justizministerin Alma Zadic nicht nehmen, persönlich anwesend zu sein, als es hieß: "Alles Walzer."
Für Vizekanzler und Kulturminister Werner Kogler war es gar seine Opernball-Premiere – und ebendiese wird nun ein Fall fürs Hohe Haus. Durch eine parlemantarische Anfrage will der Kärntner FPÖ-Kultursprecher Wendelin Mölzer in Erfahrung bringen, wie hoch die Ausgaben des Grün-Politikers auf Staatskosten tatsächlich waren.
Kogler besuchte in Begleitung seiner Ehefrau Sabine Jungwirth heuer zum ersten Mal den Opernball. Im Interview mit Puls24-Society-Expertin Kathi Frühling am roten Teppich gab dieser unter anderem preis, dass ihm beim Anziehen seines Fracks drei (!) Mitarbeiter geholfen hätten.
"Es stellt sich daher die berechtigte Frage, ob diese Tätigkeit während der Arbeitszeit stattfand und ob die österreichischen Steuerzahler für derartige private Dienste aufkommen müssen", so Mölzer.
Laut der Homepage der Wiener Staatsoper beträgt der reguläre Preis für eine Eintrittskarte 395 Euro, davon gehen 35 Euro an die Charity-Initiative "Österreich hilft Österreich". Für einen fixen Sitz- oder Stehplatz während der Eröffnung müssen zusätzlich Zuschauerkarten erworben werden, die zwischen 80 und 220 Euro kosten und wovon je 10 Euro gespendet werden. Weiter wurden auf der Homepage verschiedene "Tischanteile" und Logen um bis zu 25.500 Euro angeboten.
"Ist es in Zeiten der Krise angebracht, sich im Rahmen eines luxuriösen Festes auf Kosten der Bürger zu amüsieren? "Die Bevölkerung hat ein Recht darauf zu erfahren, wie viel Steuergeld für diesen Opernball-Besuch verschwendet wurde, während in vielen Haushalten das Geld kaum noch für die Grundversorgung reicht", fordert Mölzer volle Aufklärung über die Finanzierung des Opernballbesuchs. Das Ministerium hat nun zwei Monate Zeit, die geforderten Antworten zu liefern.