Glitzernde Christbäume, Kerzenschein, festliche Stimmung und eine Vicky Leandros, die tapfer versucht, ihre Fassung zu bewahren: Beim traditionellen Weihnachtskonzert in der St. Marienkirche auf Gut Basthorst wurde es für die Musik-Ikone emotionaler denn je.
Im goldenen Kleid sang die 72-Jährige ihre größten Weihnachtsklassiker. Doch ein Lied brachte sie beinahe zum Zusammenbrechen.
Ihr Vater, Musiklegende Leo Leandros, war erst am 31. Oktober im Alter von unglaublichen 102 Jahren gestorben. Als Vicky "White Christmas" anstimmte, brach es aus ihr heraus.
"Mein Vater hatte eine wundervolle Stimme. Nun lebt mein Vater nicht mehr", sagte sie leise ins Mikro. Sie erzählte, wie sie das Lied früher gemeinsam gesungen hatten: "Er sang die erste Stimme, ich die zweite, meine Mutter die dritte." Dann blickt sie zu Boden, hält inne. Sekundenlange Stille. Vicky kämpft – und gewinnt. Die Tränen blieben, das Lied ging weiter.
Gegenüber "Bild" bestätigt sie: "Es war ein besonders emotionales Konzert. Mein Vater hat all meine großen Hits geschrieben. 'Après toi', 'Ich liebe das Leben', 'Ich bin wie ich bin'. Wir hatten eine wunderschöne Zusammenarbeit. Und er war ein ganz lieber Vater."
Seit ihrer Kindheit war Leo ihr engster Mensch. Nach der Scheidung ihrer Eltern blieb Vicky bei ihm, er wurde ihr Manager, ihr Begleiter, ihr Halt.
Die Beisetzung fand im kleinen Kreis auf der griechischen Insel Euböa statt. "Die ganze Familie war dabei, das war wichtig für mich", sagt Vicky. Weihnachten verbringt sie nun gemeinsam mit ihren Kindern und Enkeln auf Gut Basthorst. Dort, wo sie Kraft tankt.
Beim Konzert wurde auch wieder versteigert: Otto Waalkes, Udo Lindenberg und H.P. Baxxter spendeten prächtig geschmückte Christbäume, die Gräfin Rantzau unter den Hammer brachte. Rund 70.000 Euro kamen zusammen für "Ein Herz für Kinder".
Vicky stolz: "Wir machen das seit fast 20 Jahren. Insgesamt konnten wir schon weit über eine Million Euro sammeln. Das ist eine echte Herzensangelegenheit."