1.471 Euro für 70 Quadratmeter kostet laut der Wiener FPÖ mittlerweile eine durchschnittliche Mietwohnung in Wien. Binnen eines Jahres sei es zu einem Plus von zehn Prozent gekommen. FPÖ-Wien-Chef Nepp sowie der Wiener Wohnbausprecher und Nationalratsabgeordnete Michael Oberlechner sprechen von einem "wohnpolitischen Totalversagen der Wiener SPÖ und von Bürgermeister Michael Ludwig".
Besonders scharfe Kritik üben die Wiener Blauen an Wiener Wohnen. Eine Untersuchung des Rechnungshofes ergab, dass drei Viertel der Gemeindewohnungen sanierungsbedürftig seien. Der Sanierungsstau liege bei rund zehn Milliarden Euro, während Wiener Wohnen die Mieten kontinuierlich erhöht habe. Laut FPÖ habe man sich so zu einem der größten Profiteure der Inflation gemacht.
"Während die SPÖ öffentlich einen Mietenstopp fordert, kassiert sie im Wiener Rathaus bei Hunderttausenden Gemeindebaubewohnern ab. Das ist das Gegenteil sozialer Wohnpolitik", so Nepp.
Besonders auffällig für die FPÖ-Wien sei, dass Wiener Wohnen trotz massiv gestiegener Einnahmen defizitär bilanziere. Der Stadtrechnungshof habe gezeigt, wo das Geld versickere: in Doppelstrukturen, ausgelagerten Gesellschaften mit "explodierenden Umsätzen" und einem "massiven Personalaufbau". "Hier hat sich ein roter Selbstbedienungsladen entwickelt, während sich die Menschen ihre Wohnungen kaum mehr leisten können", betont Oberlechner.
Die Freiheitlichen fordern nun einen Neustart für Wiener Wohnen. Das Unternehmen müsse zu einer reinen Besitzgesellschaft umgebaut werden – "ohne auch nur eine einzige Wohnung zu privatisieren". Die Verwaltung solle an Wiener gemeinnützige Bauvereinigungen ausgeschrieben werden. Gleichzeitig müssten die Mieten im Gemeindebau bis zur Totalsanierung auf genossenschaftliches Niveau gesenkt werden. "170 Organisationsänderungen haben nichts gebracht. Dieses System ist nicht mehr reparierbar", stellt Nepp klar.