Eine Umfrage der AK Wien zeigt alarmierende Ergebnisse: 90 % der Befragten gehen krank zur Arbeit, anstatt sich zu schonen. Sie fühlen sich von Chefs und Kollegen unter Druck gesetzt und pfeifen auf den Krankenstand.
"Heute" hat sich am Schwedenplatz umgehört. Gehen die Wiener auch dann zur Arbeit, wenn sie krank sind?
„Ich arbeite krank – egal, ob mein Fuß kaputtgeht oder nicht!“Mario (Name geändert)ist selbstständig
>> Im Video: So viele Wiener gehen krank zur Arbeit
"Ich muss schon sehr krank sein, um nicht zur Arbeit zu gehen. Auch mit Schmerztabletten und Nasenspray bin ich dort", sagt Isabella, die in einer Kinderordination arbeitet. Der Grund: "Wenn ich nicht arbeite, muss eine Kollegin extra einspringen – das kann unangenehm sein."
Auch Susanna kennt das Problem: "Man bleibt nicht wegen jedem Schmarrn zuhause. Aus Pflichtbewusstsein setzt man sich selbst unter Druck – aber eigentlich ist es nicht klug, weil man so auch die anderen im Büro anstecken kann", meint sie im Gespräch mit "Heute".
Selbst Arbeitgeber berichten davon: "Ich achte darauf, dass meine Mitarbeiter nach Hause gehen und nicht krank arbeiten", erzählt Mario (Name geändert), der ein Unternehmen leitet. "Es passiert aber leider oft, dass sie verheimlichen, wenn sie krank sind."
Auch diese Straßenumfrage zeigt: Krank zur Arbeit zu gehen ist weit verbreitet – aus Pflichtbewusstsein, Druck oder Rücksicht auf Kollegen.