Etablierte Risikofaktoren

An 4 von 10 Krebsfällen sind wir selbst schuld

Fast 42 % der 10,4 Millionen Krebstodesfälle im Jahr 2023 gingen auf Faktoren zurück, die wir selbst in der Hand haben. Aber das ist noch nicht alles.
Heute Life
26.09.2025, 20:45
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Bis zur Mitte des Jahrhunderts wird die Zahl der neuen Krebsfälle weltweit stark ansteigen. Das geht aus einem großen Bericht hervor, der im Fachjournal "The Lancet" erschienen ist. Demnach rechnen die Forscher damit, dass die jährlichen Neuerkrankungen von 18,5 Millionen im Jahr 2023 auf 30,5 Millionen im Jahr 2050 steigen werden. Hauptgrund dafür ist die immer älter werdende Bevölkerung – ältere Menschen sind anfälliger für Krebs. Betrachtet man aber eine gleichbleibende Altersstruktur, sinkt die relative Häufigkeit der Neuerkrankungen von 2024 bis 2050 sogar um 5,7 Prozent.

Fast 42 Prozent der 10,4 Millionen Krebstodesfälle im Jahr 2023 gehen auf Risikofaktoren zurück, die man beeinflussen kann. Das berichtet die internationale Forschungsgruppe rund um Lisa Force von der University of Washington. Für ihre Analyse nutzten die Forscher das "Global Burden of Disease"-Projekt. Sie schauten auf die Jahre von 1990 bis 2023 und wagten auch einen Ausblick bis 2050.

Mehr Krebsfälle in armen Ländern

Auffällig ist, dass vor allem in ärmeren Ländern die Zahl der Neuerkrankungen am stärksten gestiegen ist. Während wohlhabende Staaten seit 1990 einen Rückgang der altersbereinigten Krebsfälle verzeichnen (-3,4 % in Ländern mit hohem Einkommen, -8,8 % in Ländern mit höherem mittleren Einkommen), zeigt sich in ärmeren Regionen ein deutlicher Anstieg (+28,6 % in Ländern mit niedrigerem mittleren Einkommen, +23,6 % in den ärmsten Ländern). Laut den Forschern wird Krebs die globale Krankheitslast in den kommenden Jahrzehnten erheblich verstärken – vor allem dort, wo die Ressourcen am knappsten sind.

Etablierte Risikofaktoren: Rauchen, Ernährung, Blutzucker

Der größte beeinflussbare Risikofaktor ist in den meisten Ländern das Rauchen. 21,4 Prozent der Krebstodesfälle werden darauf zurückgeführt. "Vier von zehn Krebstodesfällen sind auf etablierte Risikofaktoren, wie Tabakkonsum, schlechte Ernährung und hohen Blutzucker (Diabetes), zurückzuführen; daher bieten sich den Ländern enorme Möglichkeiten, diese Risikofaktoren gezielt zu bekämpfen, Krebserkrankungen vorzubeugen und Leben zu retten", sagt Co-Autor Theo Vos, Emeritus der University of Washington.

In Ländern mit niedrigem Einkommen ist ungeschützter Geschlechtsverkehr das größte Risiko, vor allem weil dabei Humane Papillomviren (HPV) übertragen werden, die Gebärmutterhalskrebs verursachen können. In Österreich ist sie für alle zwischen 9 und 30 Jahren kostenlos. Eine aktuelle Studie im Fachblatt "Eurosurveillance" bestätigt die hohe Wirksamkeit der Impfung gegen HPV.

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Krebssituation in Österreich

In Österreich erkranken jedes Jahr mehr als 45.000 Menschen an Krebs, Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Laut Statistik Austria sind Krebserkrankungen aktuell für etwa ein Fünftel der jährlichen Todesfälle verantwortlich. Während die Anzahl der Neuerkrankungen weiter steigt, sinkt die Krebssterblichkeit. Das relative Überleben fünf Jahre nach Diagnosestellung nahm in den vergangenen Jahren deutlich zu. 2015 bis 2019 stieg sie auf 63 % (Quelle: Statistik Austria 2025). Diese positive Entwicklung ist maßgeblich auf die Fortschritte in der Krebsmedizin zurückzuführen.

Veranstaltungshinweis: Krebsforschungslauf am 4. Oktober

Am 4. Oktober findet in Wien der 19. Krebsforschungslauf statt. "Together we go further" lautet das Motto und Ziel des diesjährigen Charityevents der Medizinischen Universität Wien.

19. Krebsforschungslauf

Samstag, 4. Oktober 2025, zwischen 10 und 14 Uhr am Uni Campus Altes AKH
1090 Wien

Die Anmeldung erfolgt online unter www.krebsforschungslauf.at gegen eine Spende. Wer spontan teilnehmen möchte, kann sich auch direkt bei der Veranstaltung anmelden.

Die Spenden der Teilnehmer, Partner und Sponsoren fließen zu 100 Prozent in Krebs-Forschungsprojekte der Medizinischen Universität Wien. Wenn alle Teilnehmer gemeinsam 30.000 Runden erreichen, erhöhen großzügige Unternehmenspartner die erlaufene Geldsumme um weitere 17.500 Euro.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 27.09.2025, 07:17, 26.09.2025, 20:45
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