Bürgermeister besorgt

KTM-Dilemma! Musikschule, Fußballverein zittern um Geld

Nervenflattern ohne Ende! Auswirkungen der KTM-Krise treffen jetzt Einwohner einer Gemeinde: Bei Vereinen wird gespart, Projekte werden verschoben.
Johannes Rausch
13.05.2025, 05:00

Die Ungewissheit nagt an einer ganzen Region. Seitdem bekannt wurde, dass das Traditionsunternehmen mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) pleite ist, herrscht im Innviertel kollektive Ratlosigkeit. Wie berichtet, verloren hunderte Mitarbeiter ihre Jobs.

Nach wie vor ist unklar, wie es mit dem weltberühmten Motorrad-Hersteller weitergeht. Zuletzt erfuhren Beschäftigte, dass die bei KTM übliche Sommerpause von August auf Juli vorverlegt wird.

Extrem bitter außerdem: Die Vollarbeitszeit wurde auf 30 Stunden pro Woche mit aliquoter Anpassung der Lohn- und Gehaltsbezüge für den Zeitraum der Vereinbarung heruntergesetzt. Doch nun zieht die Krise weitere Kreise, erste Freizeitbetriebe sind bereits vom Fiasko des Zweirad-Produzenten betroffen.

"Subventionen an Vereine werden momentan eingespart", erklärt Bürgermeister Daniel Lang (ÖVP) gegenüber "Heute". Und: "Projekte wie Freibad- oder Musikschulsanierung wurden zeitlich verschoben."

Die heftigen Turbulenzen rund um den börsennotierten Konzern wirken sich nun also auf Hobby-Sportler und Nachwuchsmusiker aus. Zwar ist Mattighofen laut Lang keine Abgangsgemeinde, könne also ihren laufenden Betrieb aus eigenen Einnahmen finanzieren. Trotzdem geht das Zittern vor weiteren wirtschaftlichen Rückschlägen um.

Standort in Gefahr

Was konkret bedrückt den Ortschef der 7.500-Einwohner-Gemeinde? "Die größte Sorge ist, dass es die Firma KTM am Standort nicht mehr geben wird, dass die Produktion ins Ausland verlagert wird. Solange es keine Zusage eines Investors gibt, schwebt diese Frage nach wie vor über den Angestellten und der Region."

„Die größte Sorge ist, dass es die Firma KTM am Standort nicht mehr geben wird, dass die Produktion ins Ausland verlagert wird.“
Daniel LangBürgermeister von Mattighofen

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"Nicht in Gespräche involviert"

Wie hart trifft die KTM-Pleite das Gemeindebudget? "Die nächsten ein bis zwei Jahre wird man den Abgang der laufenden Geschäftstätigkeit durch Rücklagenentnahmen finanzieren können", betont Lang. Zum aktuellen Stand der Dinge könne der Politiker allerdings nicht mehr sagen, da man als Stadtgemeinde in die laufenden Gespräche zur Geschäftstätigkeit von KTM "nicht involviert" sei.

{title && {title} } JR, {title && {title} } Akt. 13.05.2025, 09:44, 13.05.2025, 05:00