Der Bitcoin hat am Sonntag eine weitere historische Hürde genommen. Zum ersten Mal stieg die bekannteste Kryptowährung über die Marke von 125.000 Dollar. Zwischenzeitlich erreichte sie sogar 125.559 Dollar. In Euro entsprach das umgerechnet etwa 106.940. Damit hat der Kurs allein in den vergangenen sieben Tagen um gut 13 Prozent zugelegt.
Fachleute nennen mehrere Gründe für die Entwicklung. Zum einen gilt der Oktober seit Jahren als extrem starker Monat für Bitcoin. In der Szene heißt er deshalb "Uptober". Viele Anleger hatten auf diese Entwicklung gehofft und ihre Einsätze vorsorglich erhöht. Hinzu kamen große Zuflüsse aus den USA: Allein in der vergangenen Woche wurden mehr als drei Milliarden Dollar neu in börsengehandelte Bitcoin-Fonds gesteckt, wie Daten eines Vermögensverwalters zeigen.
Eine wichtige Rolle spielt dabei die politische Lage in den USA. Dort ist die Regierung wegen eines Haushaltsstreits teils lahmgelegt. Viele Anleger sehen darin ein Risiko für den Dollar und suchen sichere Häfen. Neben Gold profitiert der Bitcoin von dieser Entwicklung. Der Dollar befindet sich ohnehin auf einem Tiefstand und verzeichnet den größten Jahresverlust seit mehr als zwanzig Jahren. Hinzu kommt, dass die US-Notenbank die Zinsen gesenkt hat. Niedrige Zinsen machen risikoreichere Anlagen wie Aktien und eben Kryptowährungen attraktiver.
Experten sind geteilter Meinung, wie es nun weitergeht. Manche sehen die nächste Marke bei 130.000 oder sogar 135.000 Dollar und halten bis Jahresende sogar 200.000 Dollar für möglich. Andere raten zur Vorsicht. Denn: Der Bitcoin bleibe ein spekulativer Wert.
