Extremismus als Problem

Lehrer-Vertreter warnt – "Kulturkampf im Klassenzimmer"

Immer wieder schließen sich Schülern extremistischen Bewegungen an. Das führe zum Kulturkampf im Klassenzimmer, warnt Gewerkschafter Thomas Krebs.
Wien Heute
03.11.2025, 05:45
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Lehrer-Gewerkschafter Thomas Krebs (fcg) berichtet, dass Lehrer immer mehr Kraft aufbringen müssen, um überhaupt mit der eigentlichen pädagogischen Arbeit beginnen zu können. "Beispielsweise berichten Kollegen, dass immer noch zu viele Schüler nicht bereit sind, Deutsch so sinnerfassend zu lernen, dass sie dem Unterricht folgen können. Es gibt auch Schüler, die sich nicht an österreichische Gesetze halten und die Regeln der Demokratie missachten", meint Krebs.

Zudem würden immer mehr Schüler die Schwelle zur Kriminalität überschreiten: "In manchen Schulen treiben beispielsweise kriminelle Gangs ihr Unwesen und setzen sowohl Mitschüler als auch Lehrpersonen unter Druck", erklärt der Lehrer-Vertreter.

Schule als Ort der Krisenbewältigung

Ein weiteres großes Problem: Schüler, die sich extremistischen Bewegungen anschließen. "Dadurch lassen sie oftmals keinen regulären Schulbetrieb mehr zu. Unter anderem terrorisieren Sittenwächter andere Personen, vor allem Mädchen und Kolleginnen im Schulhaus. Manche im Lehrplan vorgesehene Unterrichtsinhalte werden aus Angst vor extremistischen Schülern von Lehrern gemieden. In manchen Klassenzimmern herrscht mittlerweile ein Kulturkampf", berichtet Krebs.

Mittlerweile hätten sich die Wiener Pflichtschulen aufgrund zahlreicher politischer Fehlentscheidungen und damit verbundenen gesellschaftlichen Fehlentwicklungen zu Orten der Krisenbewältigung und der kulturellen Auseinandersetzungen entwickelt. Das Lernen-Wollen und die Wissensvermittlung seien nach und nach in den Hintergrund gerückt, so der Lehrer-Vertreter weiter.

Unterricht wird immer schwieriger

"Lehrer wollen in der Schule einfach nur unterrichten, also ihre pädagogische Arbeit verrichten. Sie wollen, dass die Schule ein Ort des Lernens und der Wissensvermittlung ist. Sie wollen, dass ihre Schüler vorankommen und im Leben bestehen", erklärt der Gewerkschafter, der kritisiert, dass die Aufarbeitung fast jeder gesellschaftlichen Fehlentwicklung meist reflexartig den Schulen umgehängt wird.

"Zahlreiche Rückmeldungen der Kollegen über einen längeren Zeitraum zeigen uns als Standesvertreter, dass negative gesellschaftliche Dynamiken, die politisch ignoriert und nicht gelöst werden, die Unterrichtsarbeit immer schwieriger werden lässt. Die Schule kann nicht der Lückenfüller für gesellschaftliche Fehlentwicklungen sein. Es ist vielmehr die Aufgabe der Regierungen im Bund und im Land Wien, gegen gesellschaftliche Fehlentwicklungen vorzugehen", berichtet Krebs, der dementsprechende politische Initiativen fordert.

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