Gesundheit

Horror-OP – 33 Patienten von Dr. Death tot oder gelähmt

Zwei Jahre lang trieb Dr. Christopher Duntsch in Dallas sein Unwesen mit dem Skalpell. Jetzt wird aus den Gräueltaten des "Dr. Death" ein Serien-Hit.

Christine Scharfetter
Der US-Chirurg Christopher Duntsch erhielt von den Medien den Namen "Dr. Death".
Der US-Chirurg Christopher Duntsch erhielt von den Medien den Namen "Dr. Death".
Scott McDermott/Peacock

Sie hatten sich eine Heilung oder Linderung der Schmerzen erhofft, verließen den OP-Saal allerdings mit weit schwerwiegenderen Verletzungen – oder tot: Ab 1. September ist die erste Staffel mit 8 Folgen von "Dr. Death" auf CANAL+ zu sehen. Im Mittelpunkt der Peacock-Serie steht der US-Chirurg Christopher Duntsch (Joshua Jackson), der vom ambitionierten Neurochirurgen zum zweifachen Mörder wurde.

Seine Kollegen Robert Henderson (Alec Baldwin) und Randall Kirby (Christian Slater) setzen alles daran, den Mediziner aufzuhalten. Die Serie basiert tatsächlich auf Fakten und erzählt die wahre Geschichte von Duntsch, der zwischen 2011 und 2013 insgesamt 38 Menschen in Dallas operierte. Zwei Patienten haben seinen Einsatz mit dem Skalpell nicht überlebt, 31 weitere wachten gelähmt oder schwer verletzt mit großen Schmerzen wieder auf.

Darunter Mary Efurd, die sich 2012 mit 74 Jahren von Duntsch operieren ließ. Dabei habe sie ein Drittel ihres Blutes verloren und könne seitdem ein Bein nicht mehr bewegen, berichtete die "Washington Post". "Ich habe ihm vertraut. Ich habe geglaubt, dass er tut, was richtig ist."

Nervenkrämpfe, gelähmt, tot

Um seinen Rückenschmerzen endlich ein Ende zu bereiten, legte sich auch Jerry Summers, ein Kindheitsfreund von Duntsch, unter dessen Messer. Von der Operation zur Wirbelsäulenversteifung wachte der Mann allerdings mit einer Tetraplegie auf, konnte sich von Hals abwärts nicht bewegen, verspürte die Schmerzen aber immer noch.

Lee Passmore hoffte, dass eine Operation seine Schmerzen und seine daraus resultierende Medikamentensucht lindern könne. Der Chirurg entfernt einen Teil von Passmores Wirbelsäule – und ließ ihn mit Nervenkrämpfen zurück, die das Gehen erschweren.

Die 55-jährige Kellie Martin litt nach einem Sturz in ihrer Küche an chronischen Rückenschmerzen. Sie war das erste Opfer des Chirurgen, als sie während des Routineeingriffs verblutete. Es folgte Floella Brown, die kurz nach der OP einen tödlichen Schlaganfall erlitt, der durch eine Durchtrennung der Wirbelarterie ausgelöst worden war.

Ärzte geschockt von den OPs

2017 wurde Dr. Christopher Duntsch, der von den Medien den Namen "Dr. Death" erhalten hatte, wegen seiner Gräueltaten zu einer lebenslangen Haft verurteilt. Ärzte, Schwestern und anderes medizinisches Personal sagten laut "USA Today" vor Gericht aus, sie seien geschockt gewesen, von dem, was sie während und nach Duntschs OPs hätten ansehen müssen.

Seine Anwälte hatten Duntsch unter anderem mit folgenden Worten versucht zu verteidigten: "Er war kein Krimineller. Nur eben ein erbärmlicher Chirurg."