Fahrzeug 390.000 Euro wert

Lkw gestohlen – mit Facebook 200 km weiter weg gefunden

Der auffällig gelbe Wagen der Firma Pehofer verschwand mitten in der Nacht. Ein verzweifeltes Posting des Unternehmens brachte schließlich Glück.
Niederösterreich Heute
19.05.2025, 05:00
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"Diebstahl!", postete die Pehofer GmbH in Großbuchstaben und mit zwei Rufzeichen versehen auf ihrer Facebook-Seite: "Am 12.05.2025 um 1 Uhr Früh wurde eine unserer Betonpumpen aus unserem Werk in 8243 Pinggau gestohlen! Wir ersuchen um Mithilfe zur Auffindung und zahlen Prämien für sachdienliche Hinweise", hieß es dort weiter.

Abends hantiert, dann gestohlen

Der Firmenchef des Unternehmens, Peter Pehofer, das seinen Hauptsitz im niederösterreichischen Neunkirchen hat, sagte gegenüber der "NÖN", dass die Videoaufnahmen einer Überwachungskamera bereits um 21.30 jemanden zeigen, der am Eingangstor zum Firmengelände hantiert hat. Danach vergehen mehr als drei Stunden.

Mitten in der Nacht, gegen 1 Uhr, kommt bis dieselbe Person zurück, steigt zuerst ins Firmengelände, dann in den Pumpenwagen ein und fährt schließlich davon – bis zu 390.000 Euro in Form eines auffällig gelben Gefährts, die einfach davonrollen.

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Verzweifeltes Posting

Das verzweifelte Posting der Firma wird über 6.500 Mal geteilt. Darauf zu sehen ist der gelbe Lkw mit seinem typischen Aufbau. Direkt unter der Windschutzscheibe steht groß und in schwarzen Lettern "Pehofer" geschrieben, auf dem Sonnenschutz über der Fahrerkabine "P2".

Man kann sich eigentlich keine auffälligere Aufmachung vorstellen. Und tatsächlich: Genau das entwickelt sich zum spontanen Glücksfall für das Unternehmen. Während das Fahrzeug letzten Montag noch abgängig gemeldet war, ist am Dienstagvormittag schon klar, wo es sich befindet.

LKW-Fahrer meldet sich

Rund 150 Kilometer weiter weg. Über Nacht war der Dieb bis ins slowenische Maribor damit gefahren. Dienstagvormittag klingelt dann plötzlich das Telefon: "Ich weiß, wo ihre Pumpe steht", sagt der Mann am anderen Ende der Leitung. Es ist ein Lkw-Fahrer aus Slowenien, der das Posting gesehen hat und am Rande Maribors gerade zufällig an der gelben Betonpumpe vorbeigekommen ist.

Chef rettet sein Fahrzeug

Peter Pehofer legt dankend auf, nur um in einem der nächsten Augenblicke einen befreundeten Unternehmer in Slowenien anzurufen. Der wiederum verständigt die dortige Polizei. Pehofer macht sich auf den Weg nach Maribor, während sein Bekannter das Fahrzeug sichert.

Vielleicht sei das Fahrzeug hier nur kurz zur Zwischenlagerung abgestellt worden, mutmaßt Pehofer und kann sich vorstellen, dass es aus der Industriezone, wo es abgestellt worden war, noch abgeholt werden sollte. Das hat Pehofer dann aber lieber selbst erledigt.

Noch am selben Tag, in den Abendstunden, fährt die auffällig gelbe Betonpumpe wieder durch den Bezirk Neunkirchen. Als Peter Pehofer in diesem Tag aus der Fahrerkabine steigt, ist er erleichtert. Zwar hat er eine Odyssee von über 300 Kilometern hinter sich, aber er hat vermutlich auch über 300.000 Euro an Firmenkapital gerettet.

{title && {title} } red, {title && {title} } 19.05.2025, 05:00
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