Ein langfristig gesunder Körper braucht keinen Diätzwang, sondern tägliche, lebensfördernde Entscheidungen – und die beginnen auf dem Teller. Deshalb ist es wesentlich, Ernährung nicht als temporäre Maßnahme zu sehen, sondern als zentrales Element eines gesunden Lifestyles. "Die Medizin der Zukunft ist essbar. Es geht nicht darum, jedem Trend zu folgen oder Kalorien zu zählen, der Schlüssel liegt vielmehr darin, bewusst zu leben und zu essen", erklärt Ernährungsökonom Klaus Postmann.
Der Experte für Ernährung und Gesundheit gibt zusammen mit dem Anti-Aging Papst Markus Metka im Buch "Der Körper brennt" eine fundierte Einführung in die Thematik der Silent Inflammation.
Postmann empfiehlt dabei, sich im Alltag auf drei einfache, aber wirkungsvolle Prinzipien zu besinnen:
Die beste Voraussetzung für Vitalität und Langlebigkeit ist jedoch ein entzündungsfreier Körper - und dabei helfen laut Postmann ganz bestimmte Lebensmittel. Diese würden entzündungshemmend wirken, die Darmflora stärken, den Blutzucker regulieren und wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe liefern.
Dem gegenüber stehen Lebensmittel und Gewohnheiten, die Entzündungsprozesse im Körper fördern können. Hier nennt Postmann unter andrem Industriezucker, Softdrinks oder Smoothies, verarbeitetes Fleisch wie Salami oder Würstchen, Transfette (z.B. in Backfetten und Margarine), frittierte Speisen, Weißmehlprodukte und Snacks mit "leeren Kalorien" sowie hochverarbeitete und fertige Lebensmittel.
Auch ein übermäßiger Salzkonsum sollte vermieden werden. Alle diese Produkte belasten den Stoffwechsel, fördern die Ausschüttung entzündlicher Marker und schwächen langfristig das Immunsystem, so der Experte.
Neben Ernährung spielen auch Bewegung, Stressreduktion und Umweltbewusstsein eine entscheidende Rolle, so der Experte. "Moderate körperliche Aktivität – idealerweise vier- bis fünfmal pro Woche – hilft dabei, Entzündungswerte zu senken, während übermäßiges, stressbetontes Training das Gegenteil bewirken kann."
„Langlebigkeit ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis täglich gelebter Verantwortung für sich selbst.“
Langes Sitzen, insbesondere ohne Bewegungspausen, erhöhe zudem die Entzündungsmarker im Blut. Auch Umweltgifte wie Feinstaub, Pestizide oder Weichmacher würden reizend auf Körperzellen wirken. "Die Forschung zeigt: Dauerstress verändert die Darmflora, erhöht die Durchlässigkeit der Darmwand und ebnet damit den Weg für entzündungsfördernde Substanzen im Blut. Meditation, Yoga, bewusste Atmung und vor allem Aufenthalte in der Natur – etwa beim Waldbaden – wirken regulierend auf das Nervensystem, stärken die Immunabwehr und fördern die innere Balance", erklärt Postmann.
Nicht zuletzt sollten wir laut dem Experten auch in sozialen Beziehungen achtsam sein – denn auch der Kontakt zu toxischen Menschen sei eine nicht zu unterschätzende Belastung für Körper und Seele. "Langlebigkeit ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis täglich gelebter Verantwortung für sich selbst", bringt es Postmann auf den Punkt.