Wer Urlaub macht, muss tief in die Tasche greifen – und zu Zeit der Inflation kann dabei schon einmal der ganze Arm darin verschwinden. So berichtet die Verbraucherschutz‑Plattform Altroconsumo von einer Preissteigerung von durchschnittlich 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der Branchenverband Assobalneari Italia meldet einen bis zu 30-prozentigen Rückgang der Gästezahlen.
Vor allem in einer beliebtesten Urlaubsregion in Italien macht sich die Preisexplosion diesen Sommer bemerkbar. "Früher konnte eine vierköpfige Familie um 50 Euro Pizza essen - heute zahlt sie fast das Doppelte", sagte Virginia Torre, Präsidentin des Hotelverbands von Lazise am Gardasee, gegenüber der Tageszeitung "Corriere della Sera".
Die Wirte selbst sehen das Problem jedoch nicht bei den Preisen selbst, sondern machen etwas anderes, für das plötzliche Sparverhalten ihrer Hauptgäste verantwortlich: "Es gibt Paare, die teilen sich inzwischen eine Pizza. Und beim Wein wird gespart: Früher bestellten die Deutschen selbstverständlich eine Flasche, heute nur noch ein Glas – oder Bier, weil es billiger ist." Dies habe mit der wirtschaftlichen Lage in Deutschland zu tun, erklärte Maria Luisa Olivieri, die seit 31 Jahren das Restaurant "Al Porto" in Bardolino führt, dem "Focus".
„Bier, weil es billiger ist.“
Doch nicht nur das, die deutschen Urlauber würden am See heuer grundsätzlich fehlen. "Es gibt einen Wandel im Tourismus", bestätigte Fabio Pasqualini, Präsident des Handelsverbands Confcommercio Bardolino, der Zeitung.
Neue Gäste würden zwar aus den Niederlanden und Dänemark kommen, könnten die fehlenden Deutschen jedoch nicht ersetzen. "Sie machen keine Aperitifs oder Shopping in den Geschäften, sie bleiben hauptsächlich auf Campingplätzen", beschreibt Pasqualini deren Konsumverhalten.
