Schlagerstar sagt alles

Marc Pircher: "Nie mehr Gast bei Florian Silbereisen"

Seit 18 Jahren war er nicht mehr zu Gast in einer Show von Florian Silbereisen. Jetzt verrät Schlagerstar Marc Pircher ("Sieben Sünden") den Grund.
Jochen Dobnik
05.07.2025, 21:27
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Für viele Künstler ist es eine Adelung, zum "Schlagerboom" oder zum "Fest der 100.000 Lichter" eingeladen zu werden. Denn ein gelungener Auftritt vor mehreren hunderttausend Schlagerfans bringt weit mehr als nur Bekanntheit. Er verkauft auch Alben und Tickets. Deshalb sind die Plätze auf der Gästeliste einer Show von Florian Silbereisen auch derart begehrt.

Bis 2007 war auch Marc Pircher regelmäßiger Gast in seinen Shows. Doch dann passierte etwas, das die Karriere des Tirolers nachhaltig beeinflusste. Ein unbedachter Kommentar wurde ihm zum silbereisenen Stolperstein.

"Es war wenige Tage vor einer Silbereisen-Show, als ich für das neue Album 'Du bist 'ne Sünde wert" auf Promotion-Tournee in Deutschland unterwegs war", erinnert sich Marc im "Heute"-Interview. Die komplette Story hat er auch in seiner Biografie "Meine (wahre) Musikgeschichte" niedergeschrieben, die er vor kurzem im Marcito-Eigenverlag veröffentlichte und nur bei seinen Konzerten verkauft.

"Der allerletzte Termin war bei einem Redakteur, der die Fragen irgendwie anders stellte als die anderen und sowohl Franz [Wolf, sein PR-Betreuer, Anm.] als auch ich meinten anschließend bei der Weiterfahrt: 'Bei dem am Schluss jetzt war es am besten – der macht sicher einen tollen Bericht …" Doch da sollten sich beide gewaltig irren.

Denn kurz darauf, das Interview war eigentlich zu Ende, begleitete der Journalist – Marc nennt ihn im Buch bezeichnenderweise nur "Herr Bösewicht" – die beiden noch zum Auto. Im Vorübergehen fragte er den erfolgsverwöhnten Schlagersänger noch, ob er denn in seiner Karriere auch schon einmal einen Fehler gemacht habe.

"Und ich IDIOT ließ mein Herz sprechen, schaltete meine Hirn aus und antwortete ihm: Weißt du, vor ein paar Jahren war ich mal mit meiner Ex-Partnerin und unserem frisch geborenen Sohn in der Silbereisen-Show. Als der Vertrag für diese Sendung unterschrieben wurde, da war unser Kind noch nicht einmal geboren. Das war sicher ein Fehler und etwas 'übertrieben' ... und dies würde ich nicht mehr so machen", schildert Marc den Moment, der sein berufliches Leben auf den Kopf stellen sollte.

Denn nur wenige Tage flog ihm dieser Kommentar, unbedacht zwischen Autotür und Angel getätigt, in Großbuchstaben auf der Titelseite eines deutschen Magazins um die Ohren, lautend: "Florian Silbereisen hat mich nur ausgenutzt!"

"Diese Schlagzeile und der dazugehörige völlig negative Artikel machte die Redaktion der Silbereisen-Sendungen damals so wütend, dass sie mich sofort aus der Sendung schmissen, die drei Tage später stattfand, und sie luden mich bis heute nie mehr ein", so Marc.

Doch auch hier bewahrheitete sich das Sprichwort von der Tür, die sich öffnet, sobald sich eine andere schließt. Kurz darauf erhielt Marc vom ORF das Angebot, selbst eine Sendung zu moderieren. Gemeinsam mit Kollegin Francine Jordi feierte er "Weihnachten auf Gut Aiderbichl". Weitere Erfolgsformate wie der "Grand Prix der Volksmusik" oder "Heut Pirchert's in der Hüttn'n" sollten folgen.

Doch noch heute "wurmt" ihn dieser kleine Sager, der "nicht böse gemeint" war und doch so große Wirkung hatte. Auch, dass es nie eine Aussprache mit Michael Jürgens, dem sogenannten "Schlager-Paten" und Hauptverantwortlichen für die Silbereisen-Shows, gab, bedauert er.

Florian Silbereisen nimmt Marc dennoch aus der Schußlinie: "Er ist ein feiner Kerl und hat mit meinem völligen Ausschluss aus der Show nichts zu tun. Wer in diesen Shows vorkommt und wer nicht – das entscheidet einzig und allein die Redaktion". Und dass diese – in Person von Michael Jürgens – durchaus nachtragend sein kann, ist kein Novum.

So übte Vanessa Mai öffentlich Kritik an der glitzernden TV-Produktion. Sechs Jahre lang boykottierte die Sängerin die Shows. Doch 2024 kam dann die Wende: Nach einer Aussprache feierte sie beim "Schlagerboom" ihr Comeback. Sag also niemals nie, Marc Pircher.

{title && {title} } dob, {title && {title} } 05.07.2025, 21:27