Tierquälerei auf offener Straße: Bei Schwerpunkt-Kontrollen in Oberösterreich deckten Polizei und spezielle Inspektoren in der Nacht auf Dienstag gleich mehrere Horror-Fahrten auf. Schon der erste Fall schockiert: Ein holländischer Lkw mit 730 Ferkeln war völlig überladen auf dem Weg von Deutschland nach Slowenien.
Bei der Kontrolle war direkt klar: So kann die Fahrt nicht weitergehen. 200 Tiere mussten wegen der laut Polizei "massiven Überladung" vor Ort umgeladen werden. Nur so konnte verhindert werden, dass die Schweinderl auf engstem Raum zusammengepfercht weitertransportiert werden.
Doch die Beamten stellten noch weitere Verstöße fest: Missachtung der Lenk- und Ruhezeiten, Übertretungen des Tiertransportgesetzes und des Kraftfahrgesetzes. Dazu kommt ein besonders schwerer Vorwurf: Die beiden Lenker sollen Beweise gefälscht haben, um ihre Übertretungen zu verschleiern. Sie werden bei der Staatsanwaltschaft Wels angezeigt.
Wenige Stunden später folgte der nächste Fall. Ein Transporter mit 50 Kälbern war von Grieskirchen nach Kärnten unterwegs. Am Zielort wurden jedoch zwei der Tiere nicht angenommen. Statt sie zu versorgen, brachte der Lenker sie einfach zurück nach Oberösterreich – ohne Futter, ohne Wasser.
Als wäre das nicht genug, baute der Fahrer auch noch einen privaten Umweg ein. Rund eineinhalb Stunden kostete ihn der Abstecher, um nebenbei eine Palette Steinplatten einzusammeln. Die zwei Kälber waren dadurch insgesamt rund elf Stunden lang völlig ohne Versorgung unterwegs.
Die Bilanz der Mega-Kontrolle ist dementsprechend heftig: Mehr als 60 Anzeigen landen bei der Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen. Zusätzlich gibt es zwei weitere Anzeigen wegen des Verdachts auf Fälschung von Beweismitteln, die an die Staatsanwaltschaft Wels gehen.