So oft kracht es bei uns

Massive Zunahme – Österreich als "Land der Blitze"

100.000 Erdblitze registrierte der Blitz-Informationsdienst Aldis/Blids im Jahr 2024 in unserem Land – das waren um 35 Prozent mehr als im Jahr davor.
Bernd Watzka
12.05.2025, 12:54

Bei Zeus! Österreich wird immer öfter von Blitzen getroffen. Die meisten Erdblitze – also Wolke-Erde-Blitzschläge – registrierten die Blitz-Statistiker im Jahr 2024 im Bundesland Steiermark – mit fast 27.000 Einschlägen waren das 27 Prozent aller gemessenen Ereignisse in Österreich. 

Die höchste Blitzdichte unter den Bundesländern verzeichnete – wie in den vergangenen Jahren – die Steiermark mit durchschnittlich 1,63 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer und Jahr. Einen aktuellen Vergleich der österreichischen Bundesländer findest du hier.

Steiermark ist Blitze-Hotspot

Im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag wurde 2024 mit fast 5.000 Erdblitzen die höchste Anzahl der Blitzereignisse in den Bezirken verzeichnet. Mit 2,52 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer und Jahr liegt Voitsberg an erster Stelle bei der Blitzdichte, gefolgt von Bruck-Mürzzuschlag (2,26) und Krems an der Donau (Stadt) (2,11).

Die geringste Blitzdichte ermittelte der Blitz-Informationsdienst in den Bezirken Steyr (Stadt) mit 0,26 Blitzereignissen pro Quadratkilometer und Jahr sowie in Perg (0,33) und Feldkirch (0,42).

"Flashes" statt "Strokes" im österreichischen Blitzatlas

Die statistischen Werte beziehen sich auf "Flashes" und nicht auf "Strokes". Hintergrund: Blitze (engl. Flashes) bestehen häufig nicht nur aus einer einzigen Entladung. Vielmehr treten oft im selben Blitzkanal innerhalb von nur einer Sekunde zu bis 15 Entladungen (engl. Strokes) auf.

Forschung bestätigt hohe Qualität der Blitzdaten

Mit ihren Aufzeichnungen aus 170 Messstationen in Europa versorgen Aldis und Blids ihre Kunden mit aktuellen Blitzdaten. Dass diese Daten zuverlässig sind, zeigen Untersuchungen der TU Graz: Die Messungen ergaben demnach eine Ortungseffizienz von 95 Prozent bei einer Ortungsgenauigkeit von unter 100 Metern.

Exakte Blitzdaten für ganz Europa

Alids ist ein Gemeinschaftsprojekt des OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik und der APG Austrian Power Grid AG zur Blitzortung und Blitzdokumentation im zentraleuropäischen Raum. Aldis/Blids verfügt über 42 Sensoren in Deutschland, Niederlande, Frankreich, Schweiz, England, Irland, Tschechien, Slowakei und Ungarn.

Aktuelle Studie: Unser Land liegt immer öfter im "Blitzgebiet"
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So beeinflusst die Klima-Erwärmung die Blitze

Der Klimawandel beeinflusst die Blitzaktivität erheblich. Forschungen zeigen, dass sich die Anzahl der Blitze in den europäischen Ostalpen in den vergangenen 40 Jahren verdoppelt hat. Dies liegt unter anderem an steigenden Temperaturen, die zu mehr Feuchtigkeit in der Atmosphäre führen und damit die Wahrscheinlichkeit von Gewittern erhöhen.

Blitze haben auch direkte Auswirkungen auf die Umwelt: Sie können Waldbrände auslösen und die Sicherheit von Menschen und Tieren gefährden. Zudem erzeugen Blitze Stickoxide, die zur Bildung von Smog und bodennahem Ozon beitragen, was wiederum die Erderwärmung verstärken kann.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 12.05.2025, 16:00, 12.05.2025, 12:54