Eine spannende Statistik hat Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) jetzt auf Anfrage der FPÖ veröffentlicht. Demnach sind in Österreich immerhin 8.216 Menschen per nationaler Festnahme- oder Vorführungsanordnung (im Volksmund "Haftbefehl") ausgeschrieben.
Die größte Gruppe nach Staatsangehörigkeit machten Rumänen mit 1.233 Personen aus. Das sind 15 Prozent aller Gesuchten, wie die "Presse" berichtet. Auf den Plätzen folgen Serben (11,1 Prozent), Deutsche (7,6 Prozent) sowie Ungarn und Slowaken mit jeweils knapp 5,3 Prozent.
Auf Platz sechs in dieser unrühmlichen Rangliste finden sich die Österreicher. Sie machen knapp 5,1 Prozent der Gesuchten aus. In die europäischen "Top Ten" schafften es laut Anfragebeantwortung noch Staatsbürger aus der Türkei, Polen, Georgien und Tschechien.
Anzumerken ist: Die Statistik zeigt nicht, wie viele Straftaten begangen wurden, sondern nur, wie viele Personen zur Festnahme gesucht werden.
Der Innenminister hat aber auch Personen aus außereuropäischen Ländern aufgelistet. Demnach belegen Nigerianer mit 201 gesuchten Personen Platz 13. Relativ weit vorne finden sich auch Algerier (Platz 16), Afghanen (17) und Marokkaner (19). Interessantes Detail: Personen aus Syrien liegen mit exakt 47 gesuchten Personen nur auf Platz 30.
Der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Michael Schilchegger wollte auch wissen, gegen wie viele Personen ein Europäischer Haftbefehl vorliegt. Karners Antwort: Es sind exakt 39.933 Menschen. "Most Wanted" hier sind Polen (5.420 Personen) vor Rumänen (3.488) und Franzosen (1.853). Auch gegen 51 österreichische Staatsbürger existiert ein Europäischer Haftbefehl.
Übrigens: Über Interpol waren mit Stand 24. Juni genau 81.515 Menschen zur Fahndung ausgeschrieben.