Studis erfinden Öffi-Gadget

Mini-Haltestelle bringt dir die Bim ins Wohnzimmer

Drei TU-Studis bauen ein echtes Herzensprojekt: Ihre Mini-Haltestelle zeigt live, wann die nächste Bim fährt – und wird jetzt zum Hit!
Christoph Weichsler
14.05.2025, 07:15
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Mitten in der Nacht, zwischen Kaffeemaschine und Wohnzimmerteppich, blinkt das kleine Display auf. Paul, Elli und Julius tüfteln gerade an ihrer neuesten Lieferung – einer Mini-Haltestelle im Stil der Wiener Linien. Was als liebevolle Bastelei begann, ist heute ein viraler Geheimtipp für Öffi-Fans.

Die ersten zehn Stücke wurden noch mit dem Fahrrad persönlich ausgeliefert. Inzwischen reicht das nicht mehr: Die Nachfrage ist so groß, dass das Trio kaum mit dem Nachproduzieren hinterherkommt. Die Werkstatt? Immer noch das Wohnzimmer – aber mit deutlich mehr Bestellungen und jeder Menge Fanpost.

Was die Mini-Haltestelle alles kann

Die "Straba" ist ein kleines, aber ziemlich smartes Gadget: Auf dem LED-Display erscheinen in Echtzeit die Abfahrten von Bim, U-Bahn oder Bus – für jede Station, die du willst. Du brauchst nur WLAN, suchst dir deine Lieblingsstation(en) aus, und schon zeigt das Gerät live an, was gerade kommt.

Obendrein gibt’s ein paar praktische Extras: Eine Störungsanzeige im Lauftext, eine Funktion für mehrere Linien gleichzeitig („Virtual Tramstop“) und regelmäßige Updates, die neue Ideen der Community aufgreifen. Einstecken, verbinden, loslegen – Technik-Stress? Fehlanzeige.

Ein Stück Wien für den Schreibtisch

Wer das Ding sieht, erkennt sofort: Das Design kommt dir bekannt vor. Von der typischen Tafel bis zur Linienanzeige – alles ist liebevoll im Originalstil gehalten. Klein genug für Schreibtisch oder Nachttisch, aber ein echter Hingucker mit Charme.

Hergestellt wird in Wien – aus recyceltem Kunststoff, in Handarbeit, mit viel Herz. "Wir wollten etwas machen, das Freude bringt – und das auch nachhaltig", sagt Paul. Der Preis liegt bei 97Euro. Kein Ramsch, sondern ein Stück Stadtgefühl zum Anfassen.

"Meine Mama hat fast geweint vor Freude"

Und die Begeisterung ist groß: "Endlich was, das mein Homeoffice besser macht", schreibt eine Kundin. Eine andere schickte eine Nachricht zum Muttertag – weil ihre Mama beim Auspacken Tränen in den Augen hatte.

Selbst aus Berlin trudeln Bestellungen ein – obwohl dort nur Wiener Linien angezeigt werden. "Ich bin mental nach Wien gezogen", witzelt ein Käufer. Rücksendungen? Bisher genau drei – alle dachten, es gäbe auch Haltestellen aus Niederösterreich. Kommt vielleicht noch.

Drei Freunde, ein Öffi-Traum

Paul, Elli und Julius kennen sich seit der Schulzeit – Julius und Paul trafen sich mit 14 auf einer Modellbaumesse. Heute studieren sie an der TU Wien und basteln gemeinsam an der Mini-Bim fürs Wohnzimmer.

Paul betreibt nebenbei den YouTube-Kanal "AufSchiene" – dort dreht sich alles um Mobilität. Was sie eint: ihre Liebe zu den Öffis. "Jede Stadt ohne Straba ist eine boring Stadt", sagen sie – und meinen das halb im Spaß, halb ganz ernst.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 14.05.2025, 07:20, 14.05.2025, 07:15
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