Dass alle ihre Öffis so einfach und angenehm wie möglich nutzen können, arbeiten die Wiener Linien laufend an der Verbesserung ihrer barrierefreien Angebote. Ihr neuester Schritt: die App "Liftboy", benannt nach der klassischen Idee eines Liftboys, der den Aufzug bedient.
Damit können Fahrstühle nun bequem per Smartphone gerufen werden. Bis Ende des Jahres sollen alle 291 Aufzüge mit dieser Funktion ausgestattet sein.
Die App ist sowohl für Android als auch iOS verfügbar und soll die Wartezeiten verkürzen sowie die Bedienung insgesamt effizienter machen. Aufzüge lassen sich damit schon aus einer Entfernung von 10 bis 15 Metern via Bluetooth steuern – ganz ohne direkten Kontakt zu den Tasten vor Ort.
Zusätzlich können Nutzer die Türöffnungszeit von standardmäßig drei auf bis zu zwölf Sekunden verlängern, was das Ein- und Aussteigen spürbar erleichtert. Besonders für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck ist dies entscheidend.
Die Liftboy-App wurde nach dem Mehr-Sinne-Prinzip entwickelt, ist barrierefrei gestaltet und für Screenreader optimiert. Da sie über Bluetooth arbeitet, ist keine Internetverbindung nötig. Alle Aufzüge, die bereits mit der neuen Steuerung ausgestattet sind, tragen einen Aufkleber mit QR-Code und Infos zum App-Download.
Parallel zur technischen Aufrüstung werden auch die Sprachansagen an den Aufzug-Rufsäulen ausgebaut: Wer die Taste drückt, wird künftig auf Deutsch und Englisch informiert, falls der Aufzug wegen einer Störung nicht verfügbar ist – ein weiteres Beispiel für die Umsetzung des Mehr-Sinne-Prinzips, das allen Fahrgästen wichtige Informationen zugänglich macht.
Die Wiener Linien investieren seit Jahren gezielt in Barrierefreiheit. Alle Busse sind bereits als absenkbare Niederflurfahrzeuge unterwegs, 80 Prozent der Straßenbahnen und der Großteil der U-Bahn-Züge sind ebenfalls barrierefrei. An den Haltestellen erleichtern digitale Anzeigen sehbehinderten Fahrgästen den Zugang zu allen wichtigen Informationen. Das U-Bahn-Netz ist außerdem in allen Stationen mit Blindenleitsystemen (Taststreifen) ausgestattet.
Für diese umfangreichen Maßnahmen wurde die Stadt Wien im vergangenen Herbst mit dem EU-weiten Access City Award ausgezeichnet – besonders hervorgehoben wurde dabei das Engagement der Wiener Linien.