Gewalt an Frauen

Ministerin nimmt jetzt alle Männer in die Pflicht

Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner will die Zivilcourage stärken. Zeugen sollen einschreiten, wenn ein sexistischer Witz fällt.
Newsdesk Heute
06.12.2025, 15:13
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

"Gewalt an Frauen ist keine Privatsache. Sie ist ein strukturelles Problem und sie verlangt eine strukturelle Antwort", stellt SPÖ-Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner unmissverständlich klar. Sie will mit dem kürzlich präsentierten Nationalen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen einen tiefgreifenden Wandel herbeiführen.

Ö1-Mittagsjournal erinnert sie am Samstag daran, dass alle Männer bei der Vorbeugung und Verhinderung von Gewalt Verantwortung tragen. Für Holzleitner gibt es viel zu tun.

Wichtig sei etwa der Bereich Zivilcourage: "Dass man einschreitet, wenn beispielsweise ein schlechter sexistischer Witz oder ein Übergriff nicht in Ordnung sind. Diese Zivilcourage ist etwas ganz Wichtiges."

Dazu betonte sie auch die Arbeit der Kampagne "Mann spricht's an" der Vorgängerregierung, die nämlich nicht Frauen, die Opfer, adressiert, sondern ganz konkret Männer. Damit würden "patriarchale Denkmuster" und "Gewaltanspruchsdenken" aufgezeigt.

"Es beginnt nicht beim Femizid"

Dabei müssten immer auch die unterschiedlichen Dimensionen von Gewalt angesprochen werden: "Es beginnt nicht beim Femizid, beim Frauenmord, sondern schon viel früher bei Aussagen wie: 'Sie gehört mir', 'Sie darf keinem anderen gehören'."

Dazu gehöre auch das Hinterfragen von Einstellungen. Holzleitner:

  • "Es ist nicht okay, wenn man das Handy der Partnerin kontrolliert."
  • "Es ist nicht okay, wenn man Finanzmittel so einschränkt, dass die Partnerin immer bitten und betteln kommen muss, wenn sie Lebensmittel einkaufen muss."
  • "Es ist nicht in Ordnung, wenn man Frauen vorschreibt, ob sie rausgehen dürfen und was sie zu tragen haben."

Die Frauenministerin betont: "Das alles schränkt die Selbstbestimmung von Frauen ein. Und das alles sind Gewalttaten." Deswegen müsse auch immer wieder aufgezeigt werden, dass Gewalt auch Konsequenzen und teils auch strafrechtliche Folgen habe.

Bei der Prävention sieht Holzleitner auch einen engen Verbündeten in NEOS-Bildungsminister Christoph Wiederkehr: "Es ist sehr wichtig, dass wir hier die Prävention von Beginn an anfangen, damit diese gewaltverherrlichenden Denkmuster aufgebrochen werden können."

{title && {title} } red, {title && {title} } 06.12.2025, 15:13
Weitere Storys
Jetzt E-Paper lesen