"Gewalt an Frauen ist keine Privatsache. Sie ist ein strukturelles Problem und sie verlangt eine strukturelle Antwort", stellt SPÖ-Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner unmissverständlich klar. Sie will mit dem kürzlich präsentierten Nationalen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen einen tiefgreifenden Wandel herbeiführen.
Ö1-Mittagsjournal erinnert sie am Samstag daran, dass alle Männer bei der Vorbeugung und Verhinderung von Gewalt Verantwortung tragen. Für Holzleitner gibt es viel zu tun.
Wichtig sei etwa der Bereich Zivilcourage: "Dass man einschreitet, wenn beispielsweise ein schlechter sexistischer Witz oder ein Übergriff nicht in Ordnung sind. Diese Zivilcourage ist etwas ganz Wichtiges."
Dazu betonte sie auch die Arbeit der Kampagne "Mann spricht's an" der Vorgängerregierung, die nämlich nicht Frauen, die Opfer, adressiert, sondern ganz konkret Männer. Damit würden "patriarchale Denkmuster" und "Gewaltanspruchsdenken" aufgezeigt.
Dabei müssten immer auch die unterschiedlichen Dimensionen von Gewalt angesprochen werden: "Es beginnt nicht beim Femizid, beim Frauenmord, sondern schon viel früher bei Aussagen wie: 'Sie gehört mir', 'Sie darf keinem anderen gehören'."
Dazu gehöre auch das Hinterfragen von Einstellungen. Holzleitner:
Die Frauenministerin betont: "Das alles schränkt die Selbstbestimmung von Frauen ein. Und das alles sind Gewalttaten." Deswegen müsse auch immer wieder aufgezeigt werden, dass Gewalt auch Konsequenzen und teils auch strafrechtliche Folgen habe.
Bei der Prävention sieht Holzleitner auch einen engen Verbündeten in NEOS-Bildungsminister Christoph Wiederkehr: "Es ist sehr wichtig, dass wir hier die Prävention von Beginn an anfangen, damit diese gewaltverherrlichenden Denkmuster aufgebrochen werden können."