Strengere Regeln

Ministerium plant Cashback-Aktion für Batterien

Österreich prüft ein Cashback-System für Batterien, startet 2026 eine Info-Kampagne und plant strenge Rücknahmeregeln wegen gefährlicher Akku-Brände.
Rene Findenig
27.09.2025, 20:49
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Immer öfter kommt es in Österreich zu gefährlichen Bränden in Müllfahrzeugen und Abfallanlagen – ausgelöst durch falsch entsorgte Lithium-Ionen-Batterien. Diese verursachen Schäden in Millionenhöhe und stellen ein enormes Risiko für Umwelt, Betriebe und Bevölkerung dar, warnt die Regierung. Um dieser Entwicklung gegenzusteuern, lud Umweltminister Norbert Totschnig (ÖVP) Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Verbänden und Institutionen zu einem Runden Tisch ins Umweltministerium.

Eine zentrale Erkenntnis der Gespräche: Die breite Öffentlichkeit müsse besser über den richtigen Umgang mit Batterien informiert werden. Noch immer landen demnach zu viele Akkus und Batterien im Restmüll, wo sie schnell Brände entfachen können. Ab 2026 soll daher eine verstärkte Informationskampagne starten, die klar aufzeigt, wie und wo Batterien sicher entsorgt werden können.

Finanzielle Anreize sollen Rückgabe erleichtern

Neben Aufklärung wird auch ein Belohnungssystem diskutiert. Beim Runden Tisch wurde ein "Cashback-Modell" vorgestellt: Wer alte Lithium-Batterien zurückgibt, könnte dafür künftig Geld zurückbekommen. Ob und wie dieses System umgesetzt werden kann, wird nun von Fachleuten geprüft. Auch logistische Fragen – etwa die Organisation der Rückgabe im Handel – müssen noch geklärt werden. Parallel setzt sich Österreich auf EU-Ebene für eine einheitliche Lösung ein. Die EU-Kommission plant dazu Vorschläge für 2027.

Ein weiterer Punkt betrifft die Rücknahmeverpflichtungen. Diese sollen erweitert werden, damit Konsumentinnen und Konsumenten ihre Batterien künftig noch einfacher im Handel zurückgeben können. Zudem laufen Gespräche mit Versicherungen, um Ausgleichsmaßnahmen für die hohen Brandschäden in der Abfallwirtschaft zu entwickeln. Erste Ergebnisse sollen bereits im Frühjahr 2026 vorliegen.

Sicherheit für Mensch, Umwelt und Betriebe

Umweltminister Totschnig sprach von einem "konstruktiven Auftakt" und betonte, dass nur ein gemeinsames Vorgehen zu mehr Sicherheit führen könne. Auch die Präsidentin des Verbands österreichischer Entsorgungsbetriebe, Gabriele Jüly, zeigte sich zufrieden: Besonders das diskutierte Cashback-System sei ein "unbürokratischer Anreiz für die Rückgabe von Altbatterien". WKÖ-Generalsekretär Jochen Danninger machte klar, dass es nicht die eine Lösung gebe, sondern ein ganzes Maßnahmenpaket notwendig sei.

Die Bedrohung durch Batteriebrände werde ernst genommen, doch schnelle Lösungen seien komplex, so das Fazit des Runden Tischs. Klar sei aber allen Beteiligten, dass sowohl Aufklärung, Anreize als auch klare Rücknahmeregelungen nötig seien, um die Gefahr einzudämmen. Nur durch gemeinsames Handeln von Politik, Wirtschaft und Bevölkerung lässt sich verhindern, dass falsch entsorgte Lithium-Batterien weiterhin Brandherde im Abfall werden, so der Tenor.

{title && {title} } rfi, {title && {title} } 27.09.2025, 20:49
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