Am 10. Juni erschütterte ein Amoklauf ganz Österreich: Der Ex-Schüler Arthur A. (21) stürmte das BORG Dreierschützengasse in Graz, erschoss 10 Menschen und verletzte mindestens 12 weitere schwer. Danach nahm er sich selbst das Leben. Laut Polizei wurden rund 40 Schüsse abgegeben.
Metin Özdemir, Betreiber eines Döner-Imbisses in unmittelbarer Nähe der Schule, war zur Tatzeit im Geschäft. "Ich war gerade angekommen, als zehn Kommandowagen vorbeirasten. Fünf Minuten später kamen 50, 60 Einsatzfahrzeuge – Polizei, Rettung, Feuerwehr. Da war mir spätestens klar: Etwas Schlimmes ist passiert."
Was sich vor seinem Lokal abspielte, wird Özdemir nicht vergessen: "Ich habe gesehen, wie Schüler aus der Schule kamen, in Panik, viele sind zum gegenüberliegenden Supermarkt gerannt, andere haben sich über Zäune gerettet." Immer mehr Eltern seien in die Straße geströmt, viele weinend, schreiend. "Jeder wollte wissen: Wo ist mein Kind? Was ist passiert?"
Die Polizei sperrte großräumig ab, niemand durfte näher an die Schule. "Es war ein einziges Chaos. Ich habe noch nie so etwas in Österreich erlebt – und ich hoffe, ich werde es auch nie wieder erleben."
Auch Özdemirs Familie ist betroffen – besonders seine Tochter, die eine Schule ganz in der Nähe besucht. "Heute Früh hat sie gesagt: Ich will nicht zur Schule, Papa. Ich habe Angst." Normalerweise gehe sie alleine oder mit Freunden – "aber heute haben wir sie selbst hingebracht und werden sie wieder abholen. Viele Kinder sind gar nicht erst gegangen."
Er spürt: Die Angst sitzt tief – nicht nur bei den Kindern. "Das war ein schwarzer Tag für Graz – und für ganz Österreich."
Özdemir zeigt sich tief betroffen, aber auch dankbar für den raschen Einsatz der Behörden: "Polizei, Rettung, Feuerwehr – sie waren extrem schnell vor Ort. Ohne sie hätte es noch schlimmer kommen können."
Suizidgedanken? Hol dir Hilfe, es gibt sie.
In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen – außer Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Wenn du unter Selbstmord-Gedanken oder Depressionen leidest, dann kontaktiere bitte die Telefonseelsorge unter der Nummer 142 – täglich 0-24 Uhr!
Seine Gedanken gelten den Opfern: "Ich wünsche allen, die jemanden verloren haben, viel Kraft. Und den Verletzten baldige Genesung." Er selbst kann kaum glauben, was geschehen ist: "So etwas kennt man aus dem Ausland – aber nicht von hier. Nicht in einer Schule."