Am Sonntag um 18 Uhr fand am Grazer Hauptplatz eine Trauerveranstaltung für die Opfer des Amoklaufs statt. Zahlreiche Menschen versammelten sich, um der Opfer zu gedenken. Die Zeremonie wurde von musikalischer Begleitung umrahmt.
Vertreter aus Schule, Politik und Religion hielten emotionale Ansprachen. Neben der Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr und dem Schülersprecher des BORG Dreierschützengasse, Ennio Resnik, ergriff auch Staatssekretär Alexander Pröll (ÖVP) das Wort.
"Ich habe lange nach den richtigen Worten gesucht, und auch jetzt, wo ich hier stehe, finde ich sie nicht. Vielleicht geht es heute nicht um die richtigen Worte. Dass wir gemeinsam durch dieses Schweigen gehen, dass wir aushalten, was kaum auszuhalten ist", begann Pröll seine Rede. "Zehn Menschen wurden aus dem Leben gerissen. Zurück bleiben Familien, deren Leben von einem Moment auf den anderen aus den Angeln gehoben wurde."
An diesem Punkt musste Pröll kurz innehalten und sich sammeln, bevor er seine Rede fortsetzte. "Auf dem Schulgelände und am Hauptplatz wurden Kerzen angezündet, Blumen niedergelegt, Fremde umarmten einander. Diese Gesten sind nicht laut, aber sie sind stark. Sie sagen: Du bist nicht allein." Zum Abschluss betonte er: "Wir sind da. Für alle – die diese Tat nie wieder vergessen werden. Und wir bleiben da. Wir halten zusammen."
Bundespräsident Alexander Van der Bellen wandte sich in einer Videobotschaft an die Trauernden: "Dieser Schrecken lässt uns sprachlos zurück. Aber wir werden Antwort finden. Mehr Liebe, weniger Hass. Mehr Hinschauen, weniger Wegschauen. Bessere Regeln, weniger Widersprüchliches. Weniger Trennendes, mehr Gemeinsames. Es ist wichtig, dass wir in dieser schmerzlichen Zeit zusammenstehen. Und besonders aufmerksam aufeinander schauen. Das sind schwere Tage. Tragen wir einander gegenseitig hindurch."