WM 2022
Nach WM-Aus: Katar-TV macht sich über Deutsche lustig
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Das merkt auch Deutschlands Nationalteam. Sogar Katars TV scherzt über das DFB-Aus.
Die Wüsten-Weltmeisterschaft im Golf-Staat hat am Donnerstag einen echten Knall gebracht. Deutschland ist zum zweiten Mal in Folge nicht über die Gruppenphase hinaus gekommen. Ein 4:2-Erfolg gegen Costa Rica reichte nicht zum Weiterkommen, weil Spanien keine Schützenhilfe leistete, gegen Japan mit 1:2 unterlag. Genauso wie die DFB-Elf selbst auch. Deshalb hätte das Team von Hansi Flick acht Tore auf Spanien aufholen müssen, um fix aufzusteigen, letztendlich fehlten fünf Treffer.
Damit ging eine von Beginn an verkorkste Weltmeisterschaft für die Titelträger von 2014 früh zu Ende. Schon das Vorbereitungsspiel gegen den Oman endete mit einem mageren 1:0, der WM-Auftakt wurde dann von Diskussionen über die letztlich verbotene "One Love"-Binde sowie den deutschen Mannschaftsfoto-Protest gegen Japan überschattet. Alle Spieler hielten sich den Mund zu, dies zeigte die FIFA nicht live im TV. Dass es dann gegen die "Samurai Blue" eine 1:2-Pleite setzte und gegen Spanien ein 1:1 folgte, ließ die Stimmung nicht steigen. Im deutschen Team herrscht deshalb auch bereits Katerstimmung.
Katar-TV verhöhnt Deutsche
Dass ausgerechnet Deutschland nach der Vorrunde die Heimreise antreten musste, sorgte gerade im Gastgeberland besonders für Schadenfreude, schließlich wurden die deutschen Protestaktionen in Katar besonders negativ aufgefasst.
Deshalb verhöhnten die Moderatoren und Gäste in einer WM-Sendung des katarischen Fernsehens die deutschen WM-Verlierer. Nach dem Aus winkten sie den DFB-Stars zum Abschied. Und hielten sich dabei den Mund zu. "So verabschieden wir Deutschland von dieser WM", meinte ein Moderator. Die Retourkutsche für Deutschlands Protest.
Trotzdem bleibt die mutige Aktion der deutschen Fußball-Stars ein klares Zeichen gegen die Missstände im Gastgeberland sowie gegen die Zensur des Weltverbands FIFA, der die "One Love"-Binde" verbot. Die FIFA drohte mit harten sportlichen Konsequenzen für die Kapitäne. Um welche es sich dabei handelte, wurde aber nicht bekannt gegeben.