"Gewalt macht krank"

Neue Kampagne bietet Hilfe für Gewaltopfer im Spital

Während der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen will man auch in Spitälern sensibilisieren. Die Plakatkampagne "Gewalt macht krank" soll hierbei helfen.
Wien Heute
10.12.2025, 12:15
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"Fragen Sie Ihre Patientin, ob sie Hilfe braucht!" – dieser Satz soll bald in vielen Wiener Spitälern und Arztpraxen zu lesen sein. Das medizinische Personal soll direkt angesprochen werden, denn Gesundheitseinrichtungen sind oft die erste Anlaufstelle für Frauen, die Gewalt erleben.

Patienten und Ärzte sensibilisieren

Um sowohl Patientinnen und Patienten als auch Ärztinnen und Ärzte zu sensibilisieren, wird ein mehrsprachiges Plakat (Deutsch, Englisch, Türkisch, Arabisch) für Wartebereiche in Spitälern und Ordinationen zur Verfügung gestellt.

"Es ist ein zentraler Punkt, auf der einen Seite zu sensibilisieren und andererseits über die Möglichkeiten des dichten Gewaltschutznetzes von Wien zu informieren", so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Gaál (SPÖ).

Information hilft Betroffenen

Die jüngste Studie zu Femiziden und Femizidversuchen der Stadt Wien habe gezeigt, dass es notwendig sei, permanent und niederschwellig über das Thema "Gewalt an Frauen" zu informieren. Die Opfer von Femiziden oder Femizidversuchen seien nämlich nicht mit den Gewaltschutzeinrichtungen der Stadt in Kontakt gestanden sein, nahmen die Hilfsangebote wohl auch nicht in Anspruch.

Forschungsergebnisse — etwa von der Europäischen Grundrechteagentur — würden zeigen, dass ein erheblicher Anteil gewaltbetroffener Frauen nach einem schweren Vorfall ein Spital oder eine Praxis aufsuche; Betroffene nehmen insgesamt häufiger medizinische Hilfe in Anspruch als nicht Betroffene.

Ärzte als wichtige Anlaufstelle

"Ärztinnen bzw. Ärzten und dem Gesundheitspersonal kommt bei der Früherkennung und Prävention von häuslicher und sexualisierter Gewalt eine Schlüsselrolle zu. Zusätzliche Informationen an dieser Schnittstelle können entscheidend sein, um Betroffene von Gewalt aus dieser Situation herauszuführen", bekräftigt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Die Botschaft an das Gesundheitspersonal lautet: sensibel nachfragen, zuhören und Hilfsangebote vermitteln. Der 24-Stunden-Frauennotruf der Stadt Wien steht unter 01 71719 rund um die Uhr für Betroffene, Angehörige und Fachpersonen zur Verfügung.

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