Das Verfahren rund um den umstrittenen Porsche-Tunnel in der Stadt Salzburg verzögert sich erneut. Aufgrund eines von der grünen Bürgerliste vorgelegten Gutachtens gegen das geplante Projekt benötigt das Amt für Raumplanung und Baubehörde mehr Zeit, um eine Stellungnahme abzugeben.
Am Donnerstag wurde daher im Planungsausschuss einstimmig beschlossen, den Amtsbericht zurück ans Amt zu schicken. Der Bericht, der den Bau einer privaten Tiefgarage positiv bewertet und als im öffentlichen Interesse eingestuft hatte, soll nun neu bewertet werden, berichtet der "ORF".
Hintergrund ist das Paschinger Schlössl am Kapuzinerberg, das Wolfang Porsche (82) erworben hat. Aufgrund des steilen Zufahrtwegs plant er den Bau eines Privattunnels samt Tiefgarage für rund zehn Millionen Euro. Dafür werden rund 3.000 Quadratmeter städtischer Grund benötigt. Der geplante Porsche-Tunnel löste heftige Kritik und Proteste aus – mehr dazu hier.
Auch die Grüne Bürgerliste spricht sich klar gegen das Projekt aus und legte Ende Juni ein Gutachten vor. Darin kommt ein Rechtswissenschaftler zu dem Schluss, dass eine Einzelbewilligung für das Tunnelprojekt rechtswidrig sei. Das Ansuchen von Porsche beziehe sich nur auf die Tiefgarage, der Tunnel selbst benötige jedoch eine raumordnungsrechtliche Einzelbewilligung.
Die Bürgerliste sieht sich durch das Gutachten bestätigt. "Das bedeutet für uns, dass das von uns eingeholte Gutachten so hieb- und stichfest ist, dass das Baurechtsamt eine vollkommene Neubewertung des Projektes durchführen muss", so Klubobfrau Ingeborg Haller. Nach der Sommerpause soll der Tunnel erneut im Ausschuss diskutiert und eine Entscheidung getroffen werden.
