Klosterneuburg auf Liste

Notarzt-Panik – Rotes Kreuz kämpft gegen Fake News

Klosterneuburg soll bald ohne Notarzt-Stützpunkt dastehen können – die Stadt steht auf der roten Liste. Das Rote Kreuz checkt die Fakten.
Victoria Carina  Frühwirth
15.08.2025, 16:00
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Das Rote Kreuz Klosterneuburg teilte laut "NÖN" in den sozialen Medien mit: "Aus den Medien und von der Homepage des NÖ Gesundheitsplanes mussten wir erfahren, dass der NEF Standort Klosterneuburg gefährdet sein dürfte." Man habe lokal alle Fakten geprüft und befürchte, "dass […] dies zu einer schlechteren Notfall-Versorgung der Klosterneuburgerinnen und Klosterneuburger führt".

Fragen an Lokalpolitik

Die Organisation fordert Unterstützung über Parteigrenzen hinweg: "Wendet euch an eure politischen Vertreter, Gemeindevertreter und Stadträte mit der Frage, wie zukünftig die Notfall-Versorgung in Klosterneuburg funktionieren wird."

Die Volkspartei Klosterneuburg kündigte daraufhin einen dreitägigen "Faktencheck Notfallversorgung" an. Hintergrund: In sozialen Medien kursieren laut ÖVP Gerüchte, persönliche Meinungen und Falschinformationen.

Versorgung hat gesichert zu sein

Vizebürgermeisterin und Gesundheitsstadträtin Maria Theresia Eder sowie Blaulichtstadtrat Florian Havel (beide VP) erklärten in einer eigenen Aussendung: "Solange keine gesicherte Faktenlage vorliegt, beteiligen wir uns nicht an Spekulationen. Klar ist jedoch: Die lückenlose Notfallversorgung muss in der drittgrößten Stadt Niederösterreichs auch künftig gewährleistet sein." Beide fordern, dass die zuständigen Stellen frühzeitig informieren. "Für Gespräche und Lösungen im Sinne der Bevölkerung stehen wir jederzeit bereit", betonen Eder und Havel.

Der "NÖN" zufolge sollen Rotkreuz-Bezirksstellenleiter in einem offenen Brief vor "massiven Verschlechterungen" gewarnt haben. Sie kritisieren nicht nur mögliche Standortschließungen, sondern auch Unklarheiten bei der Ausbildung von Notfallsanitätern und die Verantwortlichkeiten beim Einsatz eines Tele-Notarztes.

Erster Faktencheck am Dienstag

Am Dienstagabend veröffentlicht das Rote Kreuz Klosterneuburg einen Facebook-Post. Darin werden Erkenntnisse des Faktenchecks offengelegt:

Hier der Faktencheck Notfallversorgung:

  • Das Notarztsystem in NÖ wird auf Landesebene organisiert. Das Rote Kreuz ist Vertragspartner.
  • Derzeit wird das Land Niederösterreich durch 32 bodengebundene Notarztstützpunkte und 2 Hubschrauberstandorte versorgt. Der Gesundheitsplan sieht eine Reduktion auf 21 Standorte vor. Der Stützpunkt Klosterneuburg dürfte betroffen sein.
  • Klosterneuburg ist Standort eines RTW-C: Ein Notfallsanitäter, häufig mit Notfallkompetenzen ist an Board. Dieser kann durch einen Telenotarzt unterstützt werden.
  • Einsatzgebiet: 25% der gemeldeten Hauptwohnsitzen des politischen Bezirks Tulln leben alleine in Klosterneuburg. Kein anderes Gebiet im Umfeld ist so städtisch organisiert wie wir. Vergleiche sind daher mit Wien möglich. Klosterneuburg: 369 Einwohner pro km²; Bezirk Tulln: 149 Einwohner pro km²
  • Die Notärzte in Klosterneuburg arbeiten auf Honorarnotenbasis als freie Ärzte. Top ausgebildete Notfallmediziner aus verschiedenen Fachrichtungen. Diese Notfallmediziner werden nicht vom LKH Klosterneuburg gestellt. Lokal in Klosterneuburg gibt es keinen Notärztemangel.

Angekündigt wurde ein dreitägiger Faktencheck zur Notfallversorgung, startend am Dienstag. Bis Donnerstagabend sollen demnach drei Info-Beiträge den Gerüchtenebel legen.

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