Vergangenen Samstag stürmte die Cobra wie berichtet einen Bauernhof in Vorchdorf (Bez. Gmunden). 19 Personen wurden vorübergehend festgenommen, sie hatten 50 Gewehre und Pistolen bei sich – legal, wie sie betonten. Ein Teilnehmer dürfte sich aber beim Einsatz gewehrt haben – ausgerechnet ein Offizier aus Salzburg. Er wurde angezeigt.
Wie sich herausstellte, hatte der Heeresvertreter bereits vor sieben Jahren für einen handfesten Skandal gesorgt: Damals hielt er bei einer Veranstaltung des Kameradschaftsbundes in Geretsberg (Bez. Braunau) eine rassistische Rede.
Nach dem aktuellen Vorfall fragte "Heute" bei Heeres-Sprecher Michael Bauer nach: "Wir warten noch auf den Bericht der Polizei", sagte er und kündigte eine Prüfung an.
Jetzt steht fest: Der Betroffene wurde vorläufig des Dienstes enthoben. Er darf bis auf Weiteres keine Kasernen oder andere militärische Einrichtungen mehr betreten, berichten die "Oberösterreichischen Nachrichten".
Die SPÖ fordert unterdessen eine umfassende Aufklärung: Der angezeigte Offizier sei offenbar Mitarbeiter des steirischen FPÖ-Landeshauptmanns Mario Kunasek in dessen Zeit als Verteidigungsminister gewesen, so der rote Landesparteichef Martin Winkler.
Die Freiheitlichen würden sich "seit Tagen auffällig still" verhalten. Winkler erwartet aber "eine klare Stellungnahme". "Wir als Sozialdemokratie werden weiterhin wachsam sein, wenn sich extremistische Akteure oder Gruppierungen in Oberösterreich oder anderswo in Österreich breitmachen wollen – egal, aus welcher Ecke sie kommen."
Der grüne Klubobmann Severin Mayr pocht auf eine Erklärung des blauen Landesparteichefs Manfred Haimbuchner. Auch die ÖVP als Koalitionspartner der FPÖ und die Öffentlichkeit würden auf "ein erhellendes Statement" warten.
"Man hat diesen Fall zuerst als unpolitisch eingeschätzt. Das ist längst nicht mehr haltbar", betont Mayr. "Diese Waffen-Zielübung ist mittlerweile von höchster politischer Brisanz und längst im Fahrwasser des Extremismus angekommen."