Im Fall des getöteten Fabians haben sich die Ermittler zu den neuesten Erkenntnissen geäußert. Der Achtjährige verschwand am 10. Oktober in Güstrow und wurde laut den Behörden noch am selben Tag getötet. Vier Tage später fand eine Frau seine Leiche an einem Tümpel im 15 Kilometer entfernten Klein Upahl – wie sich später herausstellte, handelte es sich dabei um eine Person, die dem getöteten Achtjährigen nahe war.
Denn gefunden wurde Fabians Leiche angeblich von Gina H., der Ex-Freundin von Fabians Vater. Nach Ermittlungen und Durchsuchungen wurde die 29-Jährige am 6. November unter dringendem Tatverdacht auf Mord festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft.
Ihr Anwalt Harald Ohm beteuert seither ihre Unschuld, während die Frau selbst schweigt: "Eigentliche Beweise sind der Akte nicht zu entnehmen", bemängelt er gegenüber der DPA, zudem sei die Tatwaffe noch nicht gefunden worden. Er hat für H. deshalb einen Antrag auf Haftprüfung gestellt – kommt ein Ermittlungsrichter in den nächsten zwei Wochen zum Schluss, dass die U-Haft nicht gerechtfertigt ist, könnte die 29-Jährige freikommen.
Davon scheinen die Ermittler aber nicht beeindruckt – und gehen in die Offensive: "Der Tatverdacht [gegen die Frau] hat sich seit der Festnahme eher verdichtet als entkräftet", sagt Oberstaatsanwalt Harald Nowack zu T-Online.
Zuvor hatte die Mutter des Getöteten Kritik geäußert: Sie fühle sich "alleingelassen von der Polizei", berichtet Dorina Lang gegenüber RTL. Auch ihre Anwältin sagte zum Sender, dass sich die Ermittlungen im Kreis drehen würden – "die Verzweiflung der Kindesmutter, die wächst sozusagen stündlich."
Die tatverdächtige Gina H. galt unter ihren Nachbarn als zurückgezogene Person. Wie Focus berichtet, hätten diverse Anwohner bereits Verdacht geschöpft, als Gina H. die Leiche des Buben fand, nachdem dieser mehrere Tage als vermisst gegolten hatte – angeblich bei einem Spaziergang: "Da rennt kein Mensch einfach so lang. Gina geht überall lang, aber nicht da", so ein Nachbar, der die mutmaßliche Täterin seit mehreren Jahren kennt.