Trotz Friedensgesprächen

Putins Armee überzieht Kiew mit Drohnen und Raketen

Erneut kam es zu einem großangelegten Angriff auf die ukrainische Hauptstadt. Sechs Personen kamen ums Leben, drei wurden verletzt.
25.11.2025, 08:54
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Trotz laufender Gespräche über Frieden in der Ukraine hat das russische Militär die Hauptstadt Kiew erneut mit nächtlichen Luftangriffen überzogen. Die Millionenmetropole sei mit Hyperschallraketen, Marschflugkörpern und Kampfdrohnen attackiert worden, berichteten ukrainische Medien unter Verweis auf die Militärverwaltung.

Wohngebäude zerbombt

Aus verschiedenen Stadtbezirken seien Explosionen und Stromausfälle gemeldet worden, es gebe mindestens sechs Todesopfer und drei Verletzte. Die Angriffe trafen laut dem Chef der Militärverwaltung, Timur Tkatschenko, unter anderem ein Wohngebäude im östlichen Stadtteil Dniprowsky.

Das ukrainische Energieministerium sprach den Berichten zufolge von einem "massiven kombinierten Angriff" auf die Energieinfrastruktur. Die ukrainische Luftwaffe habe eine landesweite Warnung vor Raketenangriffen ausgegeben, nachdem russische Kampfflugzeuge von Stützpunkten innerhalb Russlands aufgestiegen waren.

Moskau gegen Europa-Friedensplan

Der Angriff erfolgte inmitten von diplomatischen Bemühungen für ein Ende des Krieges in der Ukraine. Delegationen der USA, der Ukraine und mehrerer europäischer Staaten hatten am Sonntag in Genf Verhandlungen über einen von den USA vorgelegten 28-Punkte-Plan geführt.

Die ursprüngliche Fassung des Plans verlangte von der Ukraine schmerzhafte Zugeständnisse wie die Abtretung großer, teils nicht von Russland eroberter Gebiete in der Ostukraine an Moskau, eine Begrenzung der Truppenstärke und den Verzicht auf einen Nato-Beitritt. Der Ursprungsplan kam damit Moskau in zentralen Forderungen weit entgegen.

Die Ukraine und ihre Verbündeten drangen in Genf daher auf eine Überarbeitung des US-Plans. Nach den Gesprächen in der Schweiz sprachen Kiew und seine europäischen Partner von Fortschritten, sie sehen aber noch viel Arbeit vor sich. Russland seinerseits wies am Montag einen laut Moskau kursierenden Gegenvorschlag der Europäer zum US-Plan für die Ukraine als "nicht konstruktiv" zurück.

Vorwürfe gegen Trump

Indes wies das Weiße Haus Vorwürfe zurück, US-Präsident Donald Trump sei parteiisch zugunsten Russlands. "Die Vorstellung, dass die Vereinigten Staaten von Amerika in diesem Krieg nicht gleichermaßen beide Seiten beachten, um ihn zu beenden, ist ein vollständiger und totaler Irrtum", sagte Trump-Sprecherin Karoline Leavitt am Montag vor Journalisten. Zuvor war Trump auch aus den Reihen seiner eigenen Republikanischen Partei vorgeworfen worden, dass er in seinen Bemühungen um ein Ende des Krieges in der Ukraine russische Positionen favorisiert.

Für Dienstag war ein virtuelles Treffen der sogenannten Koalition der Willigen, einer westlichen Unterstützergruppe der Ukraine, geplant. Zu der Gruppe aus rund 30 Staaten zählen auch die USA. Das virtuelle Treffen solle ermöglichen, eine Bilanz der am Sonntag stattgefundenen Gespräche in Genf zu ziehen, hieß es aus dem Élysée-Palast in Paris.

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