Im Frühjahr wurden insgesamt 33 sogenannte "Pedo-Hunter" in ganz Österreich ausgeforscht. Sie sollen mit extremer Gewalt gegen ihre Opfer vorgegangen sein. Es laufen Ermittlungen wegen versuchtem, Mordes, schwerer Körperverletzung und krimineller Vereinigung.
Wie das Magazin "Profil" berichtet, sollen viele der Opfer jedoch gar nicht pädophil sein. Die Verdächtigen würden sich ihre Opfer teilweise gezielt auf Datingplattformen für Homosexuelle suchen und sie mit falscher Identität zu einem Treffen locken. Einige der nunmehrigen Beschuldigten seien dem rechtsextremen oder gar dem Neonazi-Spektrum zuzuordnen. Gegen neun von ihnen wird wegen mutmaßlichen Verstößen gegen das Verbotsgesetz ermittelt.
Nun kam ein neuer Fall vom Juli des Vorjahres aus dem Burgenland ans Licht. Demnach sollen drei Burgenländer einen jungen Mann für ein abendliches Treffen zum alten Bahnhof in Parndorf gelockt haben. Dazu nutzen sie auf Instagram eine Fake-Identität als Mädchen. Als ihr Opfer mit seinem Pkw vorgefahren war, schlugen die maskierten Männer zu.
Die drei zerrten den Mann aus dem Wagen und prügelten auf ihn mit Schlaghandschuhen und einem Gürtel ein. Auch einige Tritte musste der junge Mann einstecken. Die Tat wurde dabei noch mitgefilmt und auf einschlägigen Plattformen hochgeladen.
Ihr Opfer erlitt Prellungen an den Armen, am Auge, am Knie, ein Loch im Trommelfell und eine posttraumatische Belastungsstörung. Die Selbstjustizler forderten den Mann dann dazu auf, die Chat mit dem "Mädchen" zu löschen. Sollte er zur Polizei gehen, würden sie wiederkommen.
Ihr Opfer entschloss sich jedoch dazu, die Beamten aufzusuchen und erstattete Anzeige. Damit dürfte er nicht alleine gewesen sein. Bereits zwei Tage vor dem Übergriff auf ihn wurde ein anderer Mann in die gleiche Falle gelockt. Im Frühjahr konnten dann drei Verdächtige ausgeforscht werden.
Die Männer im Alter von 19, 18 und 16 Jahren müssen sich im Jänner vor Gericht verantworten. Zwei von ihnen wirft die Eisenstädter Staatsanwaltschaft schwere Körperverletzung vor. Der Dritte ist wegen Sachbeschädigung angeklagt, berichtet "ORF Burgenland". Den jungen Männern drohen Haftstrafen von bis zu fünf Jahren.