Die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg steckt tief in der Krise. Laut eigenen Angaben der Stadt soll Stuttgarts Zahlungsfähigkeit Ende 2025 unter Null liegen. Die Ausgaben würde die Einnahmen übersteigen.
Auch für 2026 fällt die Prognose düster aus. Neue Schulden seien unvermeidbar, "da dringende Investitionen nur noch über Kredite finanziert werden können", wird die Stadt von der "Bild" zitiert. Alleine für das Jahr 2025 wird mit einem Defizit von rund 785 Millionen Euro gerechnet.
In den Jahren 2026 bis 2030 solle das jährliche Haushaltsdefizit ebenfalls mehrere hundert Millionen Euro betragen. Für notwendige Investitionen will die Stadt bis 2030 Kredite in der Höhe von 2,4 Milliarden Euro aufnehmen.
Bislang hatte Stuttgart gut von Einnahmen aus der Gewerbesteuer von Mercedes-Benz und Porsche gelebt. Da die Autoindustrie in einer Krise steckt, fallen diese jedoch in großem Maße aus, berichtet die deutsche Zeitung. So konnte man 2025 nur 750 Millionen Euro einnehmen, erwartet habe man sich 1,2 Milliarden Euro.
Dies habe zur Folge, dass die Rücklagen der Metropole aufgebraucht sind. Die Stadt muss nun ein enges Sparpaket schnüren. Die ersten Maßnahmen sind bereits bekannt geworden. So wolle man eine Einstellungssperre für nicht erforderliche Positionen bis September 2026 erlassen. Kürzungen soll es bei Förderprogrammen, Zuschüssen und freiwilligen Leistungen geben. Neubauten kann man sich vorerst nicht leisten, der Erhalt von Straßen und Brücken soll aber gesichert werden.
Auch neue Einnahmequellen will Stuttgart erschließen. Touristen sollen künftig eine Übernachtungssteuer bezahlen müssen. Sowohl die Hundesteuer, als auch die Zweitwohnungssteuer werden erhöht. Zusätzlich könnten die Gebühren für Parken und Friedhöfe steigen. Ebenfalls erhöht werden könnte die Gewerbesteuer. Eine endgültige Entscheidung soll bis zum 19. Dezember erfolgen.