"Der Preisbescheid in Wien liegt unter den günstigsten Fernwärme-Tarifen in Österreich" – das bestätigte der erst am Dienstag veröffentlichte, unabhängige Preisvergleich der Österreichischen Energieagentur, der den amtlich festgelegten Wiener Preisbescheid im Tarifvergleich mit Gesamtkosten von 945 Euro (Niedrigenergiehaus) als zweitgünstigsten Tarif in ganz Österreich ausweist.
Auch der Preisbescheid-Standard-Tarif für rund 260.000 Kunden liegt mit 974 Euro direkt danach auf Platz 3. "Sämtliche Tarife von Wien Energie liegen in der unteren Hälfte im Österreichvergleich", heißt es in einer Aussendung.
Nur einen Tag nach der Veröffentlichung dieses Preisvergleichs gibt es für Kunden von Wien Energie aber nun eine weniger erfreuliche Nachricht. Denn wie am Mittwoch bekannt wurde, wird das Unternehmen die Preise erhöhen. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit 70 Quadratmetern bedeuten die neuen Tarife monatliche Mehrkosten von rund 12 Euro.
Laut dem städtischen Energieversorger sind vor allem gestiegene Gaspreise, höhere Baukosten und Personalkosten für die Anpassung verantwortlich. Noch betrifft die Erhöhung nicht die laufende Abrechnung – spürbar wird sie in den neuen Teilbeträgen ab Herbst 2025.
Aktuell profitieren Kunden vom sogenannten amtlichen Preisbescheid – rund die Hälfte der 470.000 Fernwärme-Haushalte in Wien fällt darunter. In den vergangenen zwei Jahren hatte Wien Energie großzügige Rabatte gewährt: 43 Prozent auf den Arbeitspreis, 20 Prozent auf den Grundpreis. Doch diese werden nun reduziert – der Rabatt auf den Arbeitspreis sinkt auf 37 Prozent, jener auf den Grundpreis entfällt gänzlich.
Wien-Energie-Chef Michael Strebl verweist dennoch auf einen österreichweiten Vergleich: "Auch mit dem neuen Preis sind wir unter den günstigsten Städten, die diesen Preisbescheid haben", sagte der Wien-Energie-Chef gegenüber der APA.
Gleichzeitig plant der Versorger einen neuen Tarif namens "Klima fit", der die zunehmende Umstellung auf erneuerbare Energien wie Geothermie und Großwärmepumpen abbilden soll. Bis 2040 soll die Wiener Fernwärme gänzlich ohne Erdgas auskommen.
