Inmitten der Vollzeit-Teilzeit-Debatte sorgt diese Umfrage für Aufsehen: Der Austrian-Business-Check-Umfrage des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV1870) vom März 2025 zufolge klagen 54 Prozent der heimischen Betriebe über Personalengpässe, 23 Prozent seien sogar massiv betroffen – der Grund dafür: fehlendes Geld.
In den meisten Fällen werden zu hohe Kosten für die Mitarbeiterbindung sowie Umsatzeinbußen für den Personalmangel angegeben. Dies hat negative Auswirkungen auf die bestehende Belegschaft – oft kommt es zu Mehrarbeit. Besonders zu spüren bekommt dies die Gastronomie und die Hotellerie.
Konkrete Zahlen zeigen das dramatische Ausmaß der Situation: Rund 70 Prozent der befragten Firmen (1.100 Betriebe) besetzen offene Stellen aus Kostengründen nicht nach. Laut dem Chef der KSV1870 Holding, Ricardo-José Vybiral, sei es "nun einmal Realität, dass der Hebel bei den Personalkosten vielfach am größten ist, um Kosten zu senken".
Gleichzeitig warnt Vybiral, dass sich diese Strategie langfristig negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirkt. Demnach hätten – trotz des offensichtlichen Personalmangels – nur 18 Prozent der Unternehmen geplant, ihre Mitarbeiterzahl im laufenden Jahr zu erhöhen.
Gegenüber dem Vorjahresmonat nahm die Arbeitslosigkeit im Juli zu. Insgesamt waren 359.374 Personen arbeitslos oder in einer AMS-Schulung gemeldet – ein Anstieg von 5,2 Prozent.
Auch bei den Langzeitarbeitslosen sieht die Lage düster aus. Dieser Wert legte im Juli um 9,8 Prozent zu. Auch Österreichs junge Bevölkerung hat offenbar Schwierigkeiten bei der Jobsuche. Im Juli stieg die Jugendarbeitslosenquote um 3,7 Prozent.
Betrachtet man die Lage nach der Staatszugehörigkeit der Betroffenen, nahm die Arbeitslosigkeit bei Ausländern um 5,3 Prozent zu. Bei Österreichern wurde gar ein Anstieg von 5,5 Prozent verzeichnet.