Der Leserreporter schildert seine Sichtung gegenüber "Heute" am Telefon: "Ich bin heute um 8 Uhr mit dem Auto auf der Straße von Großkrut bei Mistelbach in Richtung Nord/Weinviertel-Autobahn gefahren. Da war eine Autoansammlung. Da hab ich gesehen, da steht ja ein riesiger Elch auf der Fahrbahn!"
Was wie ein klassischer Fake wirkt, stellt sich als kuriose Wahrheit heraus. Der Elch ist übrigens nirgends ausgebrochen, er ist ein wahrer Wildelch. "Emil" heißt der Waldbewohner, er stammt aus Tschechien und ist hier fast eine Berühmtheit. Erst vor wenigen Tagen wurde er in Břeclav gesichtet: 19 Kilometer von Großkrut entfernt.
Elche können um die 600 Kilo schwer werden – mit einer Schulterhöhe von 2,3 Metern. Während dieser lieb und ausgeglichen wirkt, schaut es in der Praxis ganz anders aus: Die Tiere gelten als unberechenbar, fühlen sich schnell bedroht und können aggressiv werden. Besonders bei Menschen und im Straßenverkehr neigen sie dazu, überraschend anzugreifen.
Tatsächlich kursieren auf Facebook inzwischen verschiedene Videos von dem Wildtier, das man eigentlich im kühlen Skandinavien oder Kanada kennt. Trotz beachtlichen Gewichts, Sommerhitze (ab 14 Grad wird es für Elche ungemütlich) und dichtem Fell läuft er über Straßen, Felder – und scheinbar Ländergrenzen.
Schon vor über zehn Jahren wurde ein wilder Elch in Niederösterreich gesehen. "Deswegen wäre es jetzt nicht unmöglich, dass wieder ein Elch auf unseren Straßen auftaucht. Gerade, wenn er aus einem Nachbarland kommt und als streunendes Tier bekannt ist", sagt auch die Landesforstdirektion St. Pölten.
Ob es sich bei dem Tier bei Großkrut wirklich um "Emil" handelt, kann (vorerst) nicht bestätigt werden.