Eigentlich sollte es um seine Wirtschaftspolitik und geplante Preisentlastungen gehen. Trump nutzte die Bühne, um sich als Kämpfer gegen die Inflation zu präsentieren. Der Auftritt war Teil einer Veranstaltungsreihe, mit der das Weiße Haus vor den wichtigen Zwischenwahlen punkten will.
Doch Trump blieb nicht beim Thema. Stattdessen erzählte er, wie ordentlich seine Frau Melania ihre Unterwäsche – "manchmal auch Höschen genannt" – sortiert. "Ich glaube, sie bügelt sie sogar", sagte er. Der Ex-Präsident spielte dabei auf die FBI-Razzia 2022 in seinem Anwesen Mar-a-Lago an, bei der laut Trump auch persönliche Sachen seiner Frau durchsucht wurden.
In seiner fast eineinhalb Stunden langen Rede streifte Trump dann doch noch Wirtschaftsthemen. Er hob gesunkene Inflationszahlen hervor und versprach niedrigere Medikamentenpreise. Sogar die gestiegene Arbeitslosenquote drehte er sich positiv zurecht: "Ich habe so viele Regierungsangestellte entlassen", meinte er. Trotzdem sprang er immer wieder von Thema zu Thema.
So versuchte er etwa, Frankreichs Präsident Macron mit Akzent nachzumachen. Das Publikum blieb dabei eher ruhig. Deutlich mehr Stimmung kam auf, als Trump über seine Wahlkämpfe sprach. "Hillary zu schlagen, das hat Spaß gemacht", sagte er. "Sie war eine gemeine Person. Ich wollte das B-Wort sagen. Aber meine Frau wäre nicht glücklich gewesen", so Trump.
Trump erzählte auch von seinen Vorlieben bei Möbeln und erinnerte sich an frühere Reisen nach North Carolina als Hotelbesitzer: "Ich mag den Stuhl, aber diese Armlehne muss anders geformt sein", so seine Worte. Auch die Hüte im Publikum nahm er ins Visier: "Ich will Goldfaden, keinen senfgelben. Wenn du einen Hut mit senffarbenem Faden hast, nimm ihn nicht."
Die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene bekam ebenfalls ihr Fett ab. Er nannte sie "Marjorie Traitor Brown" – "Traitor" heißt Verräterin.
Wegen Gerüchten, er würde bei Auftritten einnicken, sprach Trump auch über seine Gesundheit. Er habe mehrere kognitive Tests bestanden und fühle sich wie vor 50 Jahren. Zum Schluss sagte er über sich selbst: "Ich bin wohl ziemlich neurotisch. Aber kontrollierte Neurosen sind gut. Sie geben dir Energie."
Der Auftritt in Rocky Mount war Teil einer Roadshow, mit der das Weiße Haus Trumps wirtschaftliche Themen in den Vordergrund rücken will. Dazu gab es auch eine Fernsehansprache zur besten Sendezeit. Die Botschaft: Trump senkt die Preise, während sein Vorgänger Joe Biden die Wirtschaft ruiniert habe.
Fakt ist: Bei Trumps Amtsantritt im Jänner lag die Inflation bei etwa drei Prozent. Heute ist sie nur wenig niedriger. Viele Wirtschaftsexperten sehen den jüngsten Rückgang eher als statistischen Effekt.