Ab kommendem Freitag hätte Luger,vor dem Landesgericht Linz stehen sollen. Der Hintergrund: ein veritabler Kultur- und Polit-Skandal, der Luger und auch den einstigen Brucknerhaus-Chef Dietmar Kerschbaum den Job gekostet hat.
Wie bekannt wurde, war die Bestellung des Managers geschoben. Er hatte vorab die Fragen der zuständigen Hearingkommission erhalten.
Luger kündigte eine umfassende Prüfung an und musste schließlich einräumen, dass er selbst Kerschbaum die Infos zugespielt hatte. Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Politiker vor, ein Gutachten zur vermeintlichen Aufklärung "vorwiegend im eigenen Interesse" in Auftrag gegeben zu haben.
Aus einer Verhandlung wird jetzt bis auf Weiteres aber nichts. Denn die Richterin hat dem Angeklagten eine Diversion, also eine außergerichtliche Einigung, angeboten, berichten die "Oberösterreichischen Nachrichten".
Die Details: Der Ex-Stadtchef muss bis 24. Dezember 20.000 Euro zahlen – dann kann die Verhandlung eingestellt werden. Die Argumentation: Der 65-Jährige ist bisher unbescholten und hat den entstandenen Schaden bereits gutgemacht.
Er überwies vergangene Woche rund 19.000 Euro an die LIVA für das genannte Gutachten. Außerdem liegt dem Gericht eine schriftliche Verantwortungsübernahme vor.
Das Gericht sieht durch die Handlungen eine Präventivwirkung und spricht von "gravierenden Unterschieden" zur noch nicht ausgestandenen Diversion von VP-Klubchef August Wöginger. Luger sei zurückgetreten, außerdem habe es sich um ein anderes Delikt gehandelt, und das Strafmaß sei deutlich höher.
Spannend bleibt, wies es in der Causa Luger weitergeht: Die Staatsanwaltschaft will jedenfalls einer Diversion nicht zustimmen. Sie hat bereits Rechtsmittel dagegen angekündigt. Es gilt die Unschuldsvermutung.
