SPÖ-Chef Andreas Babler ist nervös. Vor kurzem soll er Christian Kern, seinen Vorvorgänger als Chef der Sozialdemokraten, mit Anrufen bombardiert haben. Das berichtet aktuell der "Trend". Zweck der Kontaktaufnahme: auszuloten, ob dieser Interesse an einem Comeback hat. Der soll das verneint haben.
Aber was würden die Österreicher von einer Rückkehr Christian Kerns in die Löwelstraße halten? Und wer wäre die beste Wahl für den SPÖ-Parteichef? Das fragte "Unique Research" für "Heute" 500 wahlberechtigte Personen (online, maximale Schwankungsbreite ±4,4 Prozent, Befragungszeitraum 1. bis 4. Dezember). Das sind die Ergebnisse:
33 Prozent aller Befragten halten Christian Kern für die beste Wahl als Parteichef. Für Andreas Babler wiederum sprechen sich nur 17 Prozent aus. Elf Prozent sind überhaupt für eine andere Person.
Immerhin für Babler: Bei den SPÖ-Wählern sind 45 Prozent für ihn. Trotzdem sind die 37 Prozent, die Kern bevorzugen, ein relativ hoher Wert. Denn das Ergebnis liegt damit innerhalb der Schwankungsbreite von 4,4 Prozent.
Bei ÖVP- und FPÖ-Fans sind die Kern-Befürworter mit deutlichem Vorsprung voran. Bei Anhängern der Freiheitlichen halten gar nur fünf Prozent Babler für die beste Wahl als SPÖ-Chef.
Grün- und Neos-Wähler halten Babler mit geringer Mehrheit für am besten geeignet. Auch hier liegen die Werte innerhalb der Schwankungsbreite.
Egal, ob Mann oder Frau, jung oder alt, Matura oder nicht: In keinem Lager findet sich eine Mehrheit, die Babler für den besseren SPÖ-Chef als Kern hält. Knapp ist das Ergebnis nur bei den 16- bis 29-Jährigen. Bei ihnen glauben 34 Prozent, dass Babler der Beste für die Löwelstraße ist, 37 Prozent sagen das über Kern.
Im September 2025 stellten auch ATV und Puls 24 die Frage, wer die beste Wahl als SPÖ-Chef wäre. Damals angebotene Alternative: Finanzminister Markus Marterbauer. Und auch damals lag die Alternative zu Babler mit 32 zu 19 Prozent voran.
"Egal, welchen Gegenkandidaten man gegen Babler in Stellung bringt: In der Gesamtbevölkerung würde der andere Kandidat gewinnen", analysiert Meinungsforscher und Politik-Experte Peter Hajek im Gespräch mit "Heute". "In der SPÖ-Wählerschaft aber hat Babler Rückhalt, wenngleich mit geringem Vorsprung. Ob Christian Kern heute noch eine breite Wählerschaft ansprechen könnte, ist ähnlich wie bei Sebastian Kurz mit einem großen Fragezeichen versehen."
"Die beiden Traditionsparteien und ihre internen Kritiker müssen verstehen, dass nicht das Austauschen von Köpfen die Lösung ist. SPÖ und ÖVP sind inhaltlich gefordert, ein neuer Kandidat ist immer nur ein Pflaster auf eine offene Wunde", so Hajek.