Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass Österreich einen neuen Nationalrat gewählt hat. "Unique Research" fragte für "Heute", wie die Wähler die Leistung der Parteien in dieser Zeitraum bewerten (500 online Befragte, maximale Schwankungsbreite ±4,4 Prozent, Befragungszeitraum 13. bis 16. Oktober):
Am besten schneidet die FPÖ ab. 38 Prozent benoten ihre Performance mit "sehr gut" oder "eher gut", 51 Prozent dagegen mir "eher schlecht" oder "sehr schlecht". Das ist mit minus 13 Prozentpunkten der am wenigsten negative Saldo aller fünf Parlamentsparteien.
Auf Platz zwei der "Sehr gut"-Nennungen liegt die SPÖ mit sechs Prozent. Für weitere 25 Prozent macht sie "eher gute" Arbeit. 57 Prozent sind gegenteiliger Meinung. Saldo: minus 26 Prozent.
Mit insgesamt 62 Prozent "Schlecht"- und 24 Prozent "Gut"-Nennungen weist die Ökopartei einen negative Saldo von minus 38 Prozent auf. Das ist der schlechteste Wert aller Parteien.
Die Arbeit der ÖVP wiederum beurteilen 31 Prozent als "sehr gut" oder "eher gut". Mit minus 58 Prozent ist allerdings die Zahl der negativen Nennungen sehr hoch. Macht einen Saldo von minus 37 Prozentpunkten.
Die Neos erzielen mit 33 Prozent "sehr gut" oder "eher gut"-Nennungen Platz zwei. Auch die 55 Prozent "Negativ"-Nennungen sind der zweitbeste Wert hinter der FPÖ. Saldo: minus 22 Prozentpunkte.
Meinungsforscher und Politik-Experte Peter Hajek hat sich aber auch angesehen, wie die Anhänger der jeweiligen Parteien die Performance ihrer eigenen bewerten – mit sehr spannenden Ergebnissen.
Die Arbeit ihrer eigenen Partei bewerten 97 Prozent der Neos-Fans mit "sehr gut" oder "eher gut". Bei Grün-Wählern sind es 95 Prozent, bei ÖVP-Anhängern 90 Prozent, bei FPÖ-Fans 89 Prozent und bei SPÖ-Wählern 82 Prozent.
Bei den FPÖ-Wählern attestieren drei Prozent ihrer Partei eine "sehr schlechte" Arbeit, weitere sechs Prozent eine "eher schlechte". Von Anhängern der anderen Parteien ist sind jene der ÖVP mit 23 Prozent "Gut"-Nennungen am gnädigsten.
Die Wähler der SPÖ sind zu neun Prozent mit der Performance der Sozialdemokratie nicht oder eher nicht zufrieden. Bei Anhängern der FPÖ gibt es keinen einzigen, der der SPÖ eine "sehr gute" Arbeit attestiert.
48 Prozent der Befragten beurteilen die Grünen mit "sehr gut" oder "eher gut". Bei FPÖ-Wählern sind es gerade einmal zwei Prozent.
Gerade einmal 15 Prozent der ÖVP-Sympathisanten sind von der Arbeit ihrer Partei "sehr" angetan. Das ist der geringste Wert bei den eigenen Anhängern. Kein einziger Wähler der FPÖ oder der Neos hat die Performance der Volkspartei in den vergangenen zwölf Monaten als "sehr gut" empfunden.
Wie beurteilt Peter Hajek diese Ergebnisse? "Die FPÖ hat einen arithmetischen Vorteil: Mit einem Zuspruch von über 30 Prozent in der Bevölkerung erzielt sie naturgemäß die besten Bewertungen. Grundsätzlich wird jedoch keine Parlamentspartei positiv beurteilt – mit Ausnahme durch die eigene Wählerschaft", sagt er im Gespräch mit "Heute".
Hajek sieht zwei Auffälligkeiten besonders hervorstechen: Die ehemaligen Koalitionspartner ÖVP und Grüne erhalten die schlechtesten Noten, und besonders kritisch zeigt sich die ÖVP-Wählerschaft gegenüber der eigenen Partei. Nur 15 Prozent bescheinigen der ÖVP eine "sehr gute" Arbeit, während 56 Prozent der FPÖ-Wähler ihrer Partei die Bestnote geben.