Unangefochten dürfte Vizekanzler und SPÖ-Chef Andreas Babler im nächsten Jahr erneut zum Parteiobmann gewählt werden. Denn bei der Wahl zum SPÖ-Vorsitzenden ist er aller Voraussicht nach der einzige Kandidat.
Immerhin läuft am Montag, dem 13. Oktober, die vierwöchige Frist ab, in der sich Bewerber für eine Mitgliederentscheidung qualifizieren konnten. Nach aktuellem Stand dürfte es dabei aber niemanden geben, der die dafür notwendigen 1.500 Unterschriften vorlegen wird. Damit entfällt die Mitgliederbefragung und Babler bleibt der einzige Kandidat.
Dennoch könnte es beim roten Parteitag Anfang März spannend werden. Denn es könnte eine Art "Workaround" geben, wodurch eine Gegenkandidatur auch ohne den 1.500 Unterschriften von Mitgliedern möglich ist.
Wie der "Kurier" berichtet, würden Parteifunktionäre aus den Bundesländern die Paragrafen 22 und 22a der SPÖ-Statuten dahingehend auslegen, dass der Bundesvorstand von sich aus und mit einfacher Mehrheit einen Gegenkandidaten aufstellen könnte. Heißt: Die Mitgliederbefragung könnte umgangen werden.
Die Gerüchteküche brodelt: Ob es wirklich dazu kommt, ist ungewiss. Ein möglicher Herausforderer Bablers zeichnet sich aktuell nicht ab. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ist mit dem Burgenland beschäftigt und andere Landesspitzen wollen mit dem Thema nicht in Verbindung gebracht werden, so der "Kurier".
Dennoch lässt ein SPÖ-Funktionär aufhorchen: Demnach sei ein Beschluss für eine Gegenkandidatur durch den Bundesparteivorstand Mitte Februar ideal, wenn die Tagesordnung für den Parteitag im März ausgesandt wird, sagte er gegenüber dem "Kurier".