DFB-Star Antonio Rüdiger hat beim turbulenten Pokalfinale in Spanien die Nerven verloren und muss eine lange Sperre befürchten. Der Abwehrspieler von Real Madrid warf von der Auswechselbank einen Eisbeutel in Richtung Schiedsrichter, sah dafür die Rote Karte und beleidigte den Unparteiischen anschließend auf Deutsch.
Auch die Real-Stars Jude Bellingham und Lucas Vázquez wurden in der Verlängerung gegen den Erzrivalen FC Barcelona vom Platz gestellt (Endstand 2:3). ÖFB-Star David Alaba saß im Finale 90 Minuten angeschlagen auf der Bank.
Für das "Werfen eines Gegenstandes" auf den Schiedsrichter könnte Rüdiger laut Regelwerk für vier bis zwölf Spiele gesperrt werden - die Strafe würde auch für den Liga-Endspurt gelten. Wie lange Rüdiger künftig zuschauen muss, entscheidet sich im Laufe der Woche. Madrid hat im Titelrennen fünf Spieltage vor Schluss derzeit vier Punkte Rückstand auf Tabellenführer Barcelona, am 11. Mai kommt es zum erneuten Duell der Spitzenclubs.
Rüdiger saß bereits ausgewechselt auf der Bank und kühlte sein Knie, als er sich über eine Entscheidung von Ricardo de Burgos Bengoetxea ärgerte. Rüdiger sprang auf und warf den Eisbeutel in Richtung des Schiedsrichters. Folgerichtig wurde er mit Rot vom Spielfeldrand verwiesen. Eine Entscheidung, die beim DFB-Star die Sicherungen durchbrennen ließ.
Nach der Roten Karte musste der fluchende Rüdiger von drei Betreuern daran gehindert werden, das Spielfeld zu betreten. Dabei fluchte er auf Deutsch und soll den Schiedsrichter laut "Bild-Zeitung" als "Hurensohn" und "Missgeburt" bezeichnet haben. Eine verbale Entgleisung, die ihresgleichen sucht.
Der Unparteiische stand bereits im Vorfeld im Fokus, weil er sich vor dem Spiel unter Tränen öffentlich über den Druck von Real beklagt hatte. Die Königlichen hatten in ihrem TV-Kanal den Unparteiischen kritisiert und für einen Beitrag dessen vermeintlich falsche Entscheidungen gegen Real gesammelt.
Das Sportliche trat somit in den Hintergrund: Barca hatte Real in 120 intensiven Minuten niedergerungen, für Trainer Hansi Flick war es der zweite Titel mit den Katalanen. Pedri brachte Barcelona in Führung (28.), Superstar Kylian Mbappé glich per Freistoß aus (70.). In einer turbulenten Schlussphase der regulären Spielzeit ging Real durch Aurélien Tchouaméni sogar in Führung (77.), Ferran Torres (84.) brachte Barca in die Verlängerung. Dort machte Verteidiger Jules Koundé alles klar (116.).