Regierung will sparen

Reform kommt – Viele müssen jetzt schon länger arbeiten

Die neue Bundesregierung will mehr Anreize für das Arbeiten im Alter schaffen und plant Verschärfungen. Viele Österreicher tun das aber schon.
Lukas Leitner
16.03.2025, 11:46

Verschärfungen und Kürzungen, das plant die neue Bundesregierung bei den Pensionen. Dadurch soll das Arbeiten im Alter attraktiver gemacht werden und vor allem auch reichlich Geld in die marode Staatskasse fließen. Bis zu 3 Milliarden Euro sollen damit in den nächsten Jahren eingenommen werden.

Im Regierungsprogramm ist nämlich nicht nur eine einnahmenseitige Maßnahme verankert – die Krankenversicherungsbeiträge sollen auf 6 Prozent angehoben werden – sondern auch Veränderungen bei der Korridorpension.

Sollen länger arbeiten

Hier soll es etwa zu einer Erhöhung der benötigten Versicherungsjahre kommen – von 40 auf 42 Jahre – und auch das Antrittsalter will die Ampel von 62 auf 63 Jahren anheben. Als Anreiz, um bis zum gesetzlichen Pensionsalter von 65 Jahren zu arbeiten, soll eine neue Regelung für eine "Teilpension" kommen. Werden die Stunden dann etwa um 50 Prozent verringert, soll es 50 Prozent des Gehalts und 50 Prozent des Pensionsbetrags geben.

Darüber hinaus, begrüßt die Ampel auch das Arbeiten nach dem Pensionsantritt. Die Sozialversicherungsbeiträge auf Seite der Arbeitgeber will man abschaffen, für Arbeitnehmer soll es einen Pauschal-Steuersatz von 25 Prozent auf den Zuverdienst geben.

Arbeiten im Ruhestand – "finanziell notwendig"

Viele Österreicher befinden sich aber ohnehin trotz des Beginns ihres Alterspensionsbezugs weiterhin in der Erwerbstätigkeit, wie nun eine aktuelle Studie der Statistik Austria zeigt. Konkret haben 2024 nämlich 12,2 Prozent der 50- bis 74-jährigen Pensionsbezieher zumindest für eine gewisse Zeit weitergearbeitet.

Für fast ein Fünftel war diese Entscheidung aber nur bedingt freiwillig. Denn während manche zwar aus Freude an der Arbeit weiterhin ihren Beruf ausübten, war es für 17,1 Prozent "finanziell notwendig". Ihnen fehlte es im Ruhestand also an Geld.

Niedrige Beschäftigungsquote vor Pension

Darüber hinaus zeigt die Analyse, dass die Beschäftigungsquote bei den 55- bis 64-Jährigen – also jene, die sich kurz vor der Pension befinden – bei 58,8 Prozent liegt. Ein deutlich geringerer Wert als bei den 25- bis 54-Jährigen (85,4 Prozent).

Die Bundesregierung will aber auch hier nachschärfen. Im Regierungsprogramm hat man sich jedenfalls zu besseren Fortbildungsmöglichkeiten für ältere Arbeitnehmer bekannt. Zudem soll auch die Möglichkeit bestehen, im Alter von einem schweren Beruf in einen zu wechseln, der leichter ausgeführt werden kann. Außerdem sollen Betriebe in einem weiteren Schritt auch "motiviert" werden, eine Umschulung für einen altersgerechten Arbeitsplatz früh genug zu beginnen.

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