Start am 14. Dezember

Rekord-Fahrplan 2026! Mehr Züge, flotter – und teurer

So viel hat sich noch nie geändert: Mit 14. Dezember gelten in Österreich (und im Rest Europas) neue Fahrpläne, das Angebot wird massiv aufgestockt.
Team Wirtschaft
11.12.2025, 20:12
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Ab 14. Dezember 2025 gilt in Österreich der Fahrplan 2026, der mit der Inbetriebnahme des Jahrhundertprojekts Koralmbahn (130 Kilometer, davon 50 Tunnelkilometer, 100 Brücken, 23 Bahnhöfe, 5,9 Milliarden, 27 Jahre Bauzeit) deutliche Veränderungen bringt. Die neue Hochleistungsstrecke zwischen Graz und Klagenfurt verkürzt die Reisezeiten massiv und sorgt für ein spürbar dichteres Angebot. Die Strecke zwischen den beiden Landeshauptstädten wird künftig in 41 Minuten bewältigt – bisher war man mit Zug und Bus deutlich länger unterwegs.

Koralmstrecke erspart Bahnfahrern 45 Minuten

Zwischen Wien und Klagenfurt sinkt die Fahrzeit um 45 Minuten auf 3 Stunden 10 Minuten (statt 3:55). Auch die Zahl der Verbindungen steigt deutlich: Statt bisher 10 Verbindungen täglich gibt es nun 26. Zwischen Graz und Klagenfurt fahren künftig 29 Züge pro Tag, bisher waren es 8 Busverbindungen. Auf der Relation Wien–Graz erhöhen die ÖBB das Angebot auf 33 tägliche Verbindungen statt 18 – ein nahezu durchgehender Halbstundentakt.

Teils deutlich kürzere Fahrzeiten auch nach Italien

Die neue Strecke wirkt sich auch auf internationale Verbindungen aus. Nach Italien verkürzt sich die Fahrzeit, etwa nach Venedig auf 7:10 Stunden (statt 7:40) und nach Triest auf 6:38 Stunden (statt 9:18). Dazu kommen Ausweitungen Richtung Tschechien und Polen: Ein neuer Frühzug startet um 05:10 Uhr von Wien nach Prag, eine zusätzliche Spätverbindung verlässt Prag um 19:36 Uhr mit Ankunft in Wien um 23:49 Uhr. Nach Krakau fahren künftig vier Züge täglich, und erstmals gibt es eine Direktverbindung nach Posen.

Bundesbahnen starten mit neuem Interregio-Konzept

Im inneralpinen Verkehr starten neue sogenannte Interregio-Linien (IR), etwa zwischen Graz und Linz, Graz und Innsbruck sowie Graz und Maribor. Diese verkehren im 1- bzw. 2-Stunden-Takt. Ein neuer Stundentakt verbindet außerdem Villach und Salzburg. Auf vielen dieser Linien kommen 27 neue, barrierefreie Interregio-Triebzüge zum Einsatz.

ÖBB schlagen bei Standard-Tickets 3,5 Prozent drauf

Mit Fahrplanwechsel steigen allerdings auch die Preise. Die ÖBB schlagen bei den Standard-Tickets durchschnittlich 3,5 Prozent drauf. Das auslastungsabhängige Preissystem und die Vorteile für Frühbucher und Online-Kunden bleiben ebenso wie Sparschiene-Tickets bestehen.

23.000 zusätzliche Sitzplätze rund um Weihnachten

Rund um den Start der Koralmbahn erwarten die ÖBB besonders viele Reisende. Am 14. Dezember, dem ersten Betriebstag, ist die Mitfahrt zwischen Graz und Klagenfurt nur mit Reservierung oder Sparschiene-Ticket garantiert. Auch zu Weihnachten und Neujahr rechnen die ÖBB mit sehr hoher Nachfrage. Deshalb werden die Züge in den Ferien um mehr als 60 zusätzliche Verbindungen und rund 23.000 zusätzliche Sitzplätze verstärkt. Für die Feiertage wird dringend eine rechtzeitige Reservierung empfohlen.

Mitbewerber Westbahn bringt "Rekordfahrplan" auf Schiene

Auch die Westbahn erweitert ihr Angebot deutlich und bringt einen "Rekordfahrplan" an den Start. Auf der Weststrecke entsteht erstmals ein durchgehender 30-Minuten-Takt, insgesamt wächst das Angebot auf 66 tägliche Verbindungen, ein Plus von 10 Prozent. Zwischen 05:38 und 21:08 Uhr fährt ab Wien Westbahnhof alle halbe Stunde ein Zug Richtung Westen, ebenso kommen zwischen 7:22 und 22:52 Uhr im halbstündigen Rhythmus Züge aus dem Westen an.

Pendler profitieren dabei von neuen Früh- und Spätverbindungen; erstmals erreichen Reisende aus Salzburg Wien schon vor 8 Uhr morgens. Ergänzend werden zusätzliche Hauptverkehrszeit-Züge eingeführt, etwa neue Abfahrten um 07:38 und 18:38 Uhr ab Wien sowie ein Spätzug ab Linz um 22:36 Uhr mit Ankunft in Wien um 23:52 Uhr.

Neuer Direktzug von Wien nach Saalfelden

Eine wesentliche Neuerung ist die Ausweitung der Westbahn bis in den Pinzgau. Drei tägliche Direktzüge verbinden künftig Wien mit Saalfelden – ohne Umsteigen über St. Johann/Pongau und Zell am See. Die Abfahrten in Wien liegen bei 07:38, 11:38 und 17:38 Uhr, die Fahrzeit nach Zell am See beträgt 4 Stunden 17 Minuten, nach Saalfelden 4 Stunden 28 Minuten.

Ab März 2026 geht’s ab in den Süden

Ab März 2026 wird die Westbahn erstmals auch auf der Südstrecke unterwegs sein. Dann sind fünf tägliche Verbindungen zwischen Wien, Graz, Klagenfurt und Villach geplant.

{title && {title} } tmw, {title && {title} } 11.12.2025, 20:12
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