Die Renault Group und Ford arbeiten künftig enger zusammen, um in Europa günstigere Elektroautos auf den Markt zu bringen. Gemeinsam entwickeln die Unternehmen zwei neue Ford-Modelle, die auf der Ampere-Plattform von Renault basieren. Gebaut werden sie in Nordfrankreich, wo Renault bereits modernisierte E-Auto-Werke betreibt. Das erste Modell soll Anfang 2028 starten. Ziel ist, Entwicklungs- und Produktionskosten zu senken und damit Elektroautos für mehr Menschen leistbar zu machen.
Zusätzlich prüfen Renault und Ford eine Kooperation bei leichten Nutzfahrzeugen. In diesem Segment sind bisher nur 8 Prozent der Neuzulassungen elektrisch. Viele Handwerksbetriebe, Bauunternehmen und kleine Firmen können sich die hohen Preise aktueller E-Transporter nicht leisten. Eine gemeinsame Plattform soll hier günstigere Modelle ermöglichen.
Ford stellt gleichzeitig seine Europa-Strategie um und setzt stärker auf Fahrzeuge, die sowohl elektrisch als auch hybrid angeboten werden. Denn der E-Auto-Anteil liegt in Europa bei 16,1 Prozent – deutlich unter den 25 Prozent, die laut EU-Vorgaben bis 2025 nötig wären.
Man müsse, so Ford, allen ermöglichen, von der Elektrifizierung zu profitieren und den Kunden die Wahl lassen – sei es voll elektrisch oder hybrid. Unterm Strich gehe es darum, den Übergang für alle Verbraucher und Unternehmen attraktiver und erschwinglich zu machen und die Nachfrage anzukurbeln, anstatt sie zu drosseln.
Ford fordert deshalb eine Politik, die näher an der Realität der Konsumenten liegt. Dazu sollen etwa Anreize für den Übergang geschaffen werden. Die Hersteller hätten bereits Milliarden in die Elektromobilität investiert, heißt es. Damit dieser Aufwand auch Wirkung zeigt, brauche es verlässliche Kaufprämien sowie eine Ladeinfrastruktur, die nicht nur in Innenstädten funktioniert, sondern auch in ländlichen Regionen. Ohne klare und stabile Unterstützung würden viele Menschen den Umstieg weiterhin hinauszögern.
Zusätzlich wünscht sich Ford mehr Unterstützung für die Wirtschaftstreibenden. Viele Transporter dienen als tägliches Arbeitswerkzeug – etwa für Installateure, Lieferdienste oder Floristen. Zu strenge CO₂-Vorgaben könnten kleine und mittlere Unternehmen belasten, die mehr als 50 Prozent des europäischen BIP erwirtschaften. Ford plädiert daher für Übergangsfristen und die Möglichkeit, Hybridfahrzeuge länger einzusetzen.