Mittelschul-Direktor Christian Klar (63) hat vor kurzem mit "Wie retten wir die Zukunft unserer Kinder?" (Seifert Verlag, 24 Euro) sein zweites Buch präsentiert. Der Schulleiter der Franz Jonas Europaschule in Floridsdorf versucht darin, Alltagssituationen zu beschreiben und konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Situation an Schulen zu machen.
In der sogenannten Brennpunktschule werden rund 450 Schüler betreut: "90 Prozent der Kinder hier haben einen Migrationshintergrund, deutlich mehr als die Hälfte ist islamisch", berichtete Klar in einem früheren Interview mit "Heute".
Der Wiener spricht im Buch von einem "Kultur- und Religionskampf" im Klassenzimmer: "Das Thema Religion zieht sich durch den gesamten Schulalltag: Der Islam ist allgegenwärtig, alles ist 'haram' oder 'halal', immer mehr Mädchen tragen Kopftuch bzw. inzwischen Niqab und Abaya (bodenlanges, langärmeliges Kleid, Anm.), islamische Regeln werden von den Kindern diskutiert", erklärt Klar im Buch.
Für den Direktor ist klar: "Ich fordere dringend, die Schule ganz klar als religionsneutralen Raum zu definieren. Unabhängig von der Religionszugehörigkeit gelten für alle in Österreich lebenden Menschen die Grundwerte unserer liberalen, demokratischen und sozialen Gesellschaft, die sich in Europa aus dem Christentum entwickelt haben."
Auf Kreuze im Klassenzimmer angesprochen, meint Klar zu "Heute": "Die Kreuze sind grundsätzlich als traditionelles Symbol in der Verfassung verankert. Sie fallen nicht unter religiöse Symbole."
Doch offenbar scheint nicht jeder Schüler mit der Zurschaustellung des Christentums einverstanden zu sein: "Bei uns wurden mehrere Kreuze beschädigt. Der Religionslehrer hat sie dann abgenommen und gerettet. Ich habe jetzt auch neue bestellt. Wir müssen uns grundsätzlich die Frage stellen: Wenn man mit einer Religion Probleme hat, warum müssen dann die anderen Religionen leiden?", so Klar.
„Kleidung in der Schule sollte politisch und religiös neutral sein“Christian KlarSchul-Direktor und Autor
Kleine Kreuz-Anhänger an Ketten oder Armbändern sieht der Schulleiter nicht als Problem: "Aber, wenn es um Riesenkreuze geht – etwa bei den Serbisch-Orthodoxen – dann finde ich es unangebracht. Auch Kleidung sollte politisch und religiös neutral sein. In der Schule sollte es keine Abayas, Niqabs, Gebetskappen oder Kopftücher geben. Es sollten keine Botschaften auf oder durch Kleidung geben."
Der 63-Jährige appelliert daher auch an die Durchsetzung des Kopftuchverbots in der Schule: "Ich halte die Einführung des Kopftuchverbots für dringend notwendig. Gerade auch, um den Druck auf muslimische Mädchen, die es nicht tragen wollen, zu nehmen. Viele Mädchen tragen ihr Kopftuch nicht freiwillig, auch wenn sie das niemals zugeben würden oder dürfen", erklärt Klar in seinem Buch. Seine Kernbotschaft: "Wir müssen eine Haltung entwickeln. Unsere westliche Kultur muss erhalten bleiben!"