Gastronomen weltweit verzweifeln: Sogenannte "Abnehmspritzen" wie Ozempic, die den Appetit zügeln, sind voll im Boom. Menschen bleiben deswegen des Restaurants entweder komplett fern und schaffen nur einen Bruchteil der normalen Portionen. Doch findige Wirte wissen sich natürlich zu helfen.
So gibt es aus den USA Berichte von Gastwirtschaften, in denen eigene "Ozempic-Menüs" auf der Speisekarte landen. Herkömmliche Gerichte werden einfach in Mini-Größe oder als ein Menü bestehend aus mundgerechte Happen angeboten. Die Nachfrage ist jedenfalls da: In den USA nehme aktuell ganze zwei Prozent der gesamten Bevölkerung GLP-1-Medikamente.
Sogar die bekannte Burgerkette Clinton Hall, bekannt für ihre großen Portionen, hat seit Kurzem ein Menü mit Mini-Burger und einem Stamperl Bier im Angebot. "Es zielt zu 100 % auf die wachsende Zahl der GLP-1-Anwender ab. Dieser Markt hat definitiv zugenommen, insbesondere in den letzten anderthalb Jahren", sagt Marketing Director Greg Mecane dem US-Magazin "Today".
"Es verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Leute kommen extra dafür hier her." Zwar wird dadurch auch die Rechnung kleiner (das Ozempic-Menü kostet nur 8 statt 28 $), doch das sei immer noch besser als gar kein Umsatz.
Nicht nur im Fastfood-Segment, auch im Fine Dining springen Gastronomen auf den Trend auf. Im Nobel-Italiener "Tucci" können die Fleischbällchen jetzt nicht nur im Trio, sondern auch einzeln bestellt werden. Und wie nennt der Inhaber die kleinere Variante? Natürlich, "Ozempic-Menü", sagt Inhaber Max Tucci zu "Today".
Dadurch könne zudem Lebensmittelverschwendung vorgebeugt werden. Immerhin wird in US-amerikanischen Restaurants rund 40 Prozent des Essens weggeworfen.