Erst kürzlich geriet die Roadrunner-Szene in Wien-Döbling wieder in die Schlagzeilen. Anrainer fürchten, dass ein geplanter temporärer McDrive im Bereich der Heiligenstädter Straße zu einem weiteren Hotspot für Lärm, Verkehr und nächtliche Raserei werden könnte - "Heute" berichtete.
Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) betont im Gespräch mit "Heute", dass er die Sorgen der Anrainer ernst nehme. Bereits ergriffene Maßnahmen sollen die Situation entschärfen. Darüber hinaus überrascht der Bezirkschef mit einer neuen Idee, um die Roadrunner im 19. Bezirk künftig wirksam auszubremsen.
Ganz neu: Seit Mitte November gilt freitags und samstags auf dem Straßenabschnitt zwischen dem bestehenden McDonald’s und der BP-Tankstelle ein absolutes Halte- und Parkverbot von 18 bis 2 Uhr - "50 Meter auf jeder Seite", so Resch.
Zudem gab der Bezirksvorsteher kürzlich in der Klabundgasse ein nächtliches Halteverbot zwischen 22 und 5 Uhr in Auftrag. "Wir unternehmen bereits vieles, und die Maßnahmen zeigen auch Wirkung", betont Resch.
Darüber hinaus hält der Bezirkschef sogenannte "Lärmblitzer" für eine vielversprechende Maßnahme. Diese werden bereits in Salzburg getestet, um Anrainer vor übermäßigem Verkehrslärm zu schützen - besonders getunte Fahrzeuge stehen dabei im Fokus. "Ich halte das für eine interessante Idee und bin nicht abgeneigt. Ich werde mich auf jeden Fall erkundigen, was in diese Richtung möglich ist", erklärt der Bezirksvorsteher.
Die "Lärmblitzer" wurden vom Joanneum Research in Graz entwickelt. Dieses Messsystem dient dazu, Lärmemissionen im Straßenverkehr zu erfassen, zu analysieren und zu dokumentieren. Ziel ist es, unerlaubte Lärmspitzen automatisch zu erkennen, das verursachende Fahrzeug eindeutig zu identifizieren und dessen Kennzeichen zu protokollieren.
Bezüglich des geplanten McDonald’s-Pop-ups versucht Bezirksvorsteher Resch, die Anrainer zu beruhigen: "Wir haben uns dafür eingesetzt, dass es keine wesentliche zusätzliche Beeinträchtigung geben wird. Der McDrive wird keine Fenster zur Seite der Anwohner haben und es wird auch keine Parkplätze geben."
Die bestehende McDonald’s-Filiale in der Heiligenstädter Straße 68 soll nächstes Jahr abgerissen werden. Für die Dauer des Neubaus plant das Unternehmen, den Betrieb in die Barawitzkagasse zu verlegen - als Übergangslösung in Containerbauweise und in Form eines McDrive. Eine Bauverhandlung für das Pop-up hat bislang noch nicht stattgefunden.