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Schröcksnadel: "Was sind das bitte für zwei Trottel?"

Die beiden ÖSV-Langläufer Dominik Baldauf und Max Hauke wurden bei einer Doping-Razzia in Seefeld festgenommen. Peter Schröcksnadel tobt.

Heute Redaktion
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Am Dienstag jubelte ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel in Seefeld über WM-Silber der Skisprung-Damen. Wenige Stunden später ist dem 77-Jährigen das Lachen vergangen.

Die beiden Langläufer Dominik Baldauf und Max Hauke wurden des Dopings überführt und im Rahmen einer Razzia festgenommen.

"Nichts ist niederträchtiger als das Erkaufen von besseren Resultaten durch illegale leistungssteigernde Methoden", reagierte Schröcksnadel sauer. "Ich bin zutiefst verärgert, dass einzelne Athleten scheinbar nichts aus der Vergangenheit gelernt haben. Im ÖSV gilt Null-Toleranz gegenüber Doping."

Im ORF-Studio legte Schröcksnadel nach: "So viel Dummheit wie diese zwei Burschen haben, gehört normal per Gesetz verboten. Was sind das bitte für Trottel, was sind das für Menschen?"

Schröcksnadel meint weiter: "Laut den Ermittlungen der Behörden gibt es keinen Hinweis darauf, dass Betreuer des ÖSV in diesen Dopingfall involviert sind. Unabhängig davon werde ich dem Präsidium vorschlagen, nach dieser Saison den Langlaufsport im ÖSV völlig neu zu organisieren."

Im Fokus: Markus Gandler, Renndirektor für Langlauf. "Wir werden uns nach der Saison von ihm trennen", sagt Schröcksnadel. "Er ist sicher nicht der Täter, aber ich will die Leute alle nicht mehr in dieser Form."

Dem ÖSV-Boss ist Langlaufen generell ein Dorn im Auge. "Ich glaube nicht an einen sauberen Langlaufsport. Ich habe keine Lust mehr, dass ich bei jedem Großereignis Angst haben muss, dass was kommt. Am liebsten wäre mir, sie gründen einen eigenen Verband."



Der ÖSV garantiert, alles in seiner Macht stehende gegen Doping zu unternehmen. "Wir können aber nicht für jeden Einzelnen garantieren, dass er sich an die strengen Bestimmungen hält. Die Verantwortung trägt jeder einzelne Athlet selbst, die Folgen auch. Klar ist, wer dopt, wird unverzüglich aus dem ÖSV ausgeschlossen. Die juristischen Konsequenzen werden die Behörden ziehen", so Schröcksnadel.

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