Nach schweren Vorwürfen

Schüttel-Baby-Fall – Mutter wurde plötzlich enthaftet

Ein Baby erlitt ein Schütteltrauma, war in Lebensgefahr. Jetzt wurde die Mutter aus der U-Haft entlassen – die Ermittlungen laufen weiter.
Christoph Weichsler
23.06.2025, 13:10
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Ein neun Wochen altes Baby wurde mit Hirnblutungen, Hämatomen und alten Rippenbrüchen ins AKH eingeliefert. Die Ärzte diagnostizierten ein Schütteltrauma – das Baby schwebte in Lebensgefahr. Die Eltern, eine 38-jährige Kroatin und ein 35-jähriger Deutscher, wurden daraufhin verhaftet.

Beide saßen seit dem 29. Mai in Untersuchungshaft. Die Mutter sagte in einer ersten Einvernahme aus, dass ihr Lebensgefährte sie geschlagen und auch das Baby misshandelt habe. Der Vater hingegen bestreitet alle Vorwürfe – und beschuldigt nun seinerseits die Mutter, das Kind brutal geschüttelt und sogar auf den Kopf geschlagen zu haben.

Mutter wieder auf freiem Fuß

Jetzt die überraschende Wende: Die Mutter wurde laut ihrem Anwalt Florian Höllwarth am 23. Juni enthaftet. Ein entsprechender Antrag wurde von der Justiz bewilligt.

Die Ermittlungen laufen jedoch weiter. Es ist noch nicht geklärt, wer für die Verletzungen des Babys verantwortlich ist. Der Vater will laut seiner Anwältin bald aussagen. Bislang hat er gegenüber der Polizei geschwiegen – er betont, unschuldig zu sein.

Kind außer Lebensgefahr – Pflegeplatz geplant

Das Mädchen konnte bereits von der Intensivstation in den Normalbereich des AKH verlegt werden. MA-11-Sprecherin Ingrid Pöschmann schildert im Gespräch mit "Heute": "Es geht ihr den Umständen entsprechend gut." Das Kind trinkt selbstständig, benötigt keine Sonde, wird nicht beatmet und zeigt Reaktion auf ihre Umgebung – etwa durch Blickkontakt.

In den kommenden Tagen soll das Baby zu Krisenpflegeeltern kommen – wer diese übernehmen wird, ist noch offen. Eine Gefährdungsabklärung mit der Mutter läuft derzeit, andere Verwandte haben sich bisher nicht gemeldet. Auch ein mögliches Besuchsrecht für die Mutter wird aktuell geprüft.

Justiz ermittelt weiter – viele Fragen offen

Der Schüttel-Baby-Fall ist damit keineswegs abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter gegen beide Elternteile, medizinische Gutachten und Zeugenaussagen sollen helfen, die Verantwortung zu klären. Ob es zu einer Anklage kommt, ist derzeit ungewiss.

Klar ist nur: Das Kind wird nun geschützt – und die Frage, wer ihr das angetan hat, bleibt vorerst unbeantwortet.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 23.06.2025, 13:25, 23.06.2025, 13:10
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