Tierischer Skandal

Dieser Supermarkt pfeift auf Informationen zum Tierwohl

Schweinefleisch aus Österreich stammt meist aus intensiver Haltung. Fehlende Kennzeichnung erschwert bewusste Entscheidungen beim Einkauf.
Heute Tierisch
02.12.2025, 13:30
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Auch die Naturschutzorganisation Greenpeace schaut nicht nur auf die Umwelt, sondern auch aufs Tierwohl, weshalb sich der erst kürzlich durchgeführte "Marktcheck" rund um das frische Schweinefleisch in Österreichs Supermärkten drehte. Auf den ersten Blick kann man hier zwar positives berichten, doch hinter den Kulissen rumort es ordentlich.

Geht es Schweinen besser?

Der Anteil von Schweinefleisch aus besserer Haltung ist innerhalb eines Jahres von 7,5 auf 16,9 Prozent gestiegen. Hauptverantwortlich dafür sind die Verbesserungen des Sortiments bei Billa Plus, der den Marktcheck gewinnt, und Billa.

Das einzige Unternehmen, das beim Schweinefleisch auf die Haltungsbedingungen pfeift, und Konsumenten nicht darüber informiert, wie die Tiere gehalten wurden, ist Diskonter Penny.

„Billa und Billa Plus steigern ihren Anteil an Schweinefleisch aus besserer Tierhaltung rasant. Umso unverständlicher ist es, dass ausgerechnet der ebenfalls zum REWE-Konzern gehörende Diskonter Penny als einziger Händler nicht offenlegt, wie die Tiere gelebt haben. Dieses Schweigen wirft Fragen auf: Warum fürchtet sich Penny vor Transparenz gegenüber seinen Kunden? Wer Tierwohl ernst nimmt, darf Transparenz nicht verweigern.“
Sebastian Theissing-MateiLandwirtschaftsexperte bei Greenpeace

Acht von zehn Schweinen leiden nach wie vor

In Österreich schaut es für die meisten Schweine nach wie vor traurig aus. Acht von zehn Schweinen, deren Fleisch später im Supermarkt landet, müssen auf engstem Raum leben – ganz ohne Auslauf oder Stroh. Das fördert nicht nur Krankheiten, sondern auch den Einsatz von vielen Antibiotika. Wir mussten ja auch schon länger feststellen, dass in Österreich rund fünfmal so viel Fleisch, wie eigentlich empfohlen, gegessen wird.

Futterproblem!

Ein weiteres Problem ist das Futter: Sehr oft wird gentechnisch verändertes Import-Soja verwendet, das Umwelt und Klima zusätzlich belastet. Nur bei Tierwohl-Projekten und in der Bio-Haltung ist solches Futter ausgeschlossen.

„Wer Fleisch isst, sollte zu Bio greifen. Weniger – und dafür hochwertiger – Fleischkonsum ist besser für unsere Gesundheit, für die Tiere und für die Umwelt“

Anders als in Deutschland gibt es bei uns noch immer keine verpflichtende Kennzeichnung der Haltungsform bei Frischfleisch. Du bist also als Konsument ziemlich aufgeschmissen, wenn du wissen willst, wie das Tier gelebt hat, und musst dich durch einen Dschungel an Gütesiegeln kämpfen.

{title && {title} } red, {title && {title} } 02.12.2025, 13:30
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